Abriggen und Aufslippen

19.10.2016

20161019_181331Einige Schiffe aus unserem Verein stehen schon seit geraumer Zeit hoch und trocken in der Halle. Das Wetter wird zunehmend herbstlich und die ersten Bäume entledigen sich ihrer Blätter. Leider auch bei uns auf die Hanna! Laub fegen an Deck ist da noch das geringere Übel. Leider hinterlassen die welken Blätter unschöne, rötliche Flecken. Es wird Zeit, dass unser Schiff in die Halle kommt! Wäre da nicht die seit Wochen andauernde Ostwindlage und der damit einhergehende Mangel an Wasser bei uns im Hafen.

Jetzt am vergangenem Wochenende war es endlich soweit: Genügend Wasser, das Mastlegen und das ggf. sofort daran anschließende Aufslippen kann weitergehen. Der von der Hallenkommission sauber ausgearbeitete Hallenplan erfordert logischerweise eine bestimmte Reihenfolge beim Aufslippen.

IMG_0778Am vergangenen Wochenende konnten wir schon einmal den Mast legen und einlagern Wir gehören mittlerweile zu denjenigen Eignern, die das gesamte, stehende Gut abschlagen und sauber aufgerollt gesondert lagern. Damit folgen wir Empfehlungen von langjährig erfahrenen Vereinsmitgliedern – ein großer Vorteil des Vereins! Auch die große Hilfsbereitschaft und das Zusammenarbeiten beim Mastlegen oder beim Aufslippen und anschließendem Verholen an den Liegeplatz in der Halle machen wirklich viel Spaß.

Heute nun, kommt unsere Hanna auf ihren Platz. Der vorbereitete Slipwagen wird dafür auf die Schienen gesetzt und am Seil der Winde hängend auf der Slipbahn ins Wasser gelassen. Alle losen Teile sollten vorher vom Wagen entfernt worden sein! Hat der Wagen seine Position im Wasser erreicht, sind nur noch die Rungen zu sehen. Als Rungen bezeichnet man am Slipwagen rechts und links befestigte vertikale Streben. Sie sollten so montiert sein, dass das Schiff an der breitesten Stelle dazwischen passt. Die Rungen haben einerseits die Funktion, das Schiff beim Aufslippen gegen Umkippen zu sichern, andererseits dienen sie als Referenz für das Ausrichten des Schiffes auf dem Slipwagen; denn dieser ist im Wasser nicht mehr zu sehen.

Sodann begeben wir uns an Bord und fahren unter Motor soweit über den Slipwagen, dass sich die Rungen an einer genau definierten Stelle im Bereich der Schiffsmitte befinden. Dann fixieren wir die Hanna mit vier Leinen: jeweils zwei vom Bug und Heck 20161019_181308kommend, zu den Rungen. Und schon geht es aufwärts. Hat man alles richtig gemacht, also z. B. Ausrichten des Schiffes, Dichtholen der Leinen zu den Rungen usw., ist dieser Vorgang wirklich einfach und unkompliziert und vor allem auch sicher.

Jedesmal wieder, ist es spannend: Wie sieht wohl das Unterwasserschiff aus? Ergeht es uns dieses Mal so, wie einem Vereinskollegen im letzten Jahr, der es einmal ausprobiert hat, kein Antifouling zu streichen und damit den Sommer über in der Ostsee zu segeln. Das Resultat war jedenfalls eine Art Muschelfarm am gesamten Unterwasserschiff.

Zu unserer Erleichterung sind dieses Jahr nicht einmal Pokken zu sehen. Als nächste Schritte folgen dann das Säubern des Unterwasserschiffes mit dem Hochdruckreiniger und das Auffüllen desIMG_0787 Seewasserkreislaufes des Motors mit Frostschutz (auch als Korrosionsschutz). Auch die Seetoilette füllen wir mit dem Frostschutzgemisch. Diese Arbeiten erfolgen logischerweise bevor das Schiff auf seinem Wagen in die Halle gefahren wird.

Mittlerweile ist es schon dunkel. Netterweise warten unsere Vereinskameraden bis wir fertig sind, so dass wir die Hanna noch in die Halle fahren können. Alle restlichen Arbeiten wie Aufbocken, Einlagern der Gasflaschen aus der Gasbox usw. folgen morgen.

 

IMG_0793Die ToDo-Liste für den Winter ist wieder einmal lang. Wir werden jedenfalls umgehend mit den Arbeiten anfangen.

Dies ist somit auch der letzte "Törnbericht" der Hanna für die Segelsaison 2016. Möglicherweise erscheint hier später noch etwas zu den laufenden Winterarbeiten - mal sehen.

Wir würden lügen, wenn wir behaupten, dem Begin der Saison 2017 ganz entspannt entgegenzusehen. Aber durch die lange Liste der zu erledigenden Arbeiten, wird der Winter hoffentlich gefühlt kürzer!

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