Lange Nacht mit Seemannsliedern

07.07.2023, Marina Minde - Ankern vor Holnis - Ankern vor Skeldevig

Unsere heutige "erste Anlaufstelle" ist wieder einmal die Halbinsel Holnis. Bei westlichen Winden fahren wir den Anker ein Stück neben der DLRG-Station ein. Als wir gerade an Bord ein kühles Getränk einnehmen wollen, dreht der Wind in ziemlich kurzer Zeit um fast 180 Grad und wir liegen auf einmal auflandig. Östlicher Wind war laut Vorhersage eigentlich erst für heute Nacht angesagt. Wir lassen uns nicht beeindrucken, genießen unser Bier bzw. Wein und setzen im Anschluss daran mit dem Schlauchboot an Land über. Ich hatte beim Italiener einen Tisch reserviert. Während wir auf der Terrasse die Aussicht und das Essen genießen, nimmt die Welle unverkennbar zu. Das ist nicht problematisch, aber wir haben heute Nacht keine Lust auf Geschaukel, so dass wir abends bei tiefstehender Sonne noch ablegen, um die Bucht "Skeldivig", die von hier ca. 3 sm östlich von hier liegt, anzulaufen. Die kleine Bucht ist gut besucht. Auch die Baunummer 44 liegt hier mit einer Great Dane im Päckchen vor Anker. Kurz vor Sonnenuntergang sitzt unser Eisen fest im Seegrund und wir lassen die wunderschönen Farben des Abendrotes auf uns wirken.

08.07.2023, Ankern vor Skeldevig - Sønderborg

Bevor wir heute nach Sønderborg aufbrechen, setzen wir noch einmal mit dem Schlauchboot an Land über und schauen uns ein wenig um. Hinter den Heckenrosen am Ufer gibt es eine Sitzgarnitur, die als Rastplatz für Wanderer auf dem Gendarmstien dient. Es ist auch möglich, hierhin mit dem Auto zu fahren, allerdings ist hier Camping ausdrücklich verboten.

Schließlich lichten wir den Anker und segeln zunächst nur mit Fock auf die Förde hinaus. Wir laufen mit guten 6 Knoten bei 4 Beaufort aus Ost hoch am Wind und nutzen die Wende auf der anderen Seite der Förde zum Setzen des Großsegels - herrliche Segelbedingungen!

Im Sportboothafen von Sønderborg legen wir uns schließlich in eine freie Box am ganz östlichen Anlegesteg des Hafens. Nach meiner Joggingrunde treffe ich Freunde von uns, die ohne, dass wir es vorher wussten, auch hier festgemacht haben. Damit steht dann auch das Abend- bzw. Nachtprogramm für heute fest!

Vorher jedoch wollen wir nochmal in die Stadt und leihen uns Fahrräder vorne beim Hafenmeister. Das ist eine sehr empfehlenswerte Maßnahme: Wir bezahlen gerade einmal 120 DKK (ca. 16 EUR) 3 Fahrräder. Zunächst fahren wir Richtung Osten und gehen noch schnell einmal ins Wasser - das ist ein sehr erfrischendes Vergnügen! Durch den letzten Sturm am Mittwoch, hat die Ostsee deutlich abgekühlt - teilweise nur 16 Grad.

Schließlich fahren wir in die Stadt zum Einkaufscenter "Borgen". Leider stellen wir fest, dass der Føtex gerade wegen Umbaus geschlossen ist. Also fahren wir zu dem anderen Føtex, am Ende der Fußgängerzone. Mit leckeren Grillfleisch und ein paar Kleinigkeiten geht's zurück zum Schiff.

Auf Nachfrage erfahren wir beim Hafenmeister, dass das vor Wochen verhängte Grillverbot mittlerweile aufgehoben wurde, so dass unserem geplanten Grillvergnügen nichts im Wege steht. Wir haben großes Glück, denn die beiden Sitzgarnituren, die auf der kleinen Wiese, am südöstlichen Ende des Hafens stehen, sind noch frei. Es wird ein langer und äußerst geselliger Abend in größerer Runde und mit wunderbarem Blick auf die Sønderborg Bugt. Zu späterer Stunde kommt dann noch das Akkordeon zum Einsatz. Die Texte der Seemannslieder, die wir auf unseren Handys ablesen, werden gefühlt jedes Jahr schlechter lesbar - oder liegt es an unseren Augen?

08.07.2023, Sønderborg - Marina Minde

Zu viel Schlaf ist nicht gesund, daher ist es auch kein Problem, dass wir schon zeitig aufstehen und ablegen. Nicole fliegt heute Abend nach Salzburg, weshalb ich sie nachher direkt von Marina Minde nach Hamburg zum Flughafen bringe.

Der Wind steht günstig: Mit guten 6 Knoten segeln wir bis nach Iller Strand, damit wir dort einen kurzen Zwischenstopp für ein ebenso kurzes Bad einlegen können. Dann geht es direkt nach Marina Minde. Gegen 14 Uhr starten wir durch nach Hamburg. Als wir in Fuhlsbüttel aus dem Auto steigen, trifft uns fast der Schlag: Mit 32°C ist es hier deutlich wärmer als an der Ostsee. Viel Zeit zum Lamentieren haben wir nicht, denn auf der Abflugebene des Flughafens wurde eine Kurzhaltezone ("Kiss and Fly") eingerichtet. Man zieht an der Schrank ein Ticket und hat dann 10 Minuten zum Einparken, Ausladen, Verabschieden und Ausparken, bevor Parkgebühren anfallen. Das ist bei dem Aufkommen, zumindest heute, gar nicht so viel Zeit. Nicole ist wirklich tapfer, sie zieht das alles durch. Sie hatte ihren Koffer am Freitag bereits fertig gepackt mit nach Marina Minde genommen. Vorhin stand sie noch an der Pinne, jetzt gleich sitzt sie im Flugzeug und heute Abend ist sie im Hotel in Salzburg, Respekt!

 





Neuer Ankerplatz!

23.06.2023, Marina Minde - Ankern vor Holnis

Wie die letzten Wochen auch, ist heute wieder tolles Wetter, Westwind, ideal um vor der Halbinsel Holnis vor Anker zu gehen. Leider brauchen wir heute vier Anläufe, um den Anker unter Fock in den größtenteils bewachsenen Untergrund einzufahren.

Wir setzen dann später mit dem Schlauchboot zum Strand über und gehen zu dem nahegelegenen Italiener. Es ist proppevoll hier, so dass wir ca. 20 Minuten auf einen freien Tisch auf der Terrasse warten müssen, aber es lohnt sich. Zum Nachtisch bekommen unser Jüngster und ich Tiramisu. Die Portionen sind heute deutlich größer, was mich wirklich entzückt! Allerdings wird dann auch erwartet, dass man derjenigen, die lieber auf Nachtisch verzichtet hat, was von seiner Portion abgibt. Es gibt aber nuneinmal Dinge, die teilet man nicht gerne und dazu gehört bei mir Tiramisu!

24.06.2023, Ankern vor Holnis - Ankern vor dem "Kobbel Skov"

Im Verlaufe des Vormittags lichten wir den Anker und segeln mit achterlichem Wind die Förde hinaus. Unterwegs flaut der Wind vollständig ab und wir lassen uns treiben, um zu baden. Piet und ich untersuchen mit unseren Taucherbrillen das Unterwasserschiff: KEINE Pocken, das ist genial!

Wir hatten ursprünglich die Absicht, den Sportboothafen Sønderborg anzulaufen. Als wir jedoch die Landspitze Kragesand hinter uns lassen und unseren Kurs Richtung Norden anpassen, können wir einige Boote vor dem Ostufer von Skelde ausmachen. Das Ganze sieht so einladend aus, dass wir näher am Ufer entlangsegeln. Wir entschließen uns, ebenfalls hier vor Anker zu gehen und nicht Sønderburg anzulaufen.

Beim Fahren des Ankermanövers vor dem kleinen Waldstück mit dem Namen "Kobbel Skov" sind wir erstaunt, wie weit wir mit 1,40 m unter dem Kiel ans Ufer fahren können. Wir halten allerdings gebührenden Abstand, was sich dann auch als absolut notwendig herausstellt. Denn mit der Steilküste und dem Wald bildet sich eine rechte hohe "Wand", hinter der es bei ablandigem Wind Turbolenzen kommt, so dass dadurch auch auflandige Böen entstehen. Ansonsten ist das bei westlichen Winden ein sehr schöner und für uns neuer Ankerplatz. Man hat Sicht Richtung Norden nach Sønderborg und kann sogar mit dem Fernglas bis zur Klappbrücke schauen und wir können sogar Leuchtsignale (rot/grün) der Brücke erkennen. Richtung Süden liegt dann gut erkennbar der Sportboothafen Gelting bzw. Wackerballig, Richtung Osten der Leuchtturm von Kalkgrund. Direkt vor uns wird das teils sandige, teils steinige Ufer von der Steilküste mit Wald gesäumt. Das gelblich leuchtende Lehm-Sandgemisch des Steilufers hebt sich kontrastreich von dem dunklen Grün des Waldes darüber ab (siehe Titelbild) - davor das bläulich klare Wasser der Flensburger Förde - schon schön!

Die Naturgewalten durch Wind und stürmische See nagen stetig an dem Steilufer und bringen im Laufe der Zeit zahlreiche Bäume teils stattlicher Größe zu Fall. Das Ganze vermitteln den Eindruck unberührter Natur, so dass dieser Ort auch gerne von Naturliebhabern aufgesucht wird, die sowohl oben auf dem bewaldeten Steilufer als auch untern am Strand ihre Zelte aufschlagen.

Am Abend packen wir unseren Skotti-Grill aus und Nicole verwöhnt uns mit saftigen Steaks. Im Anschluss spielen wir Monopoly. Hin und wieder gesellen sich weitere Ankerlieger dazu.

Es sei an dieser Stelle noch darauf hingewiesen, dass Boote mit mehr Tiefgang als wir (1,10 m), größeren Abstand zum Ufer halten sollten, da hier zum Teil große Felsen bzw. Steine auf dem Grund liegen. Unser Jüngster hatte heute Nachmittag, dank des klaren und ruhigen Wassers, mit dem Schlauchboot einige derartige Exemplare innerhalb unseres Schwojkreises ausfindig gemacht. Bevor wir dann heute Abend in die Kojen gehen, hat sich unser Schiff so ausgerichtet, dass genau hinter dem Heck unserer Hanna einer dieser riesigen Felsen erkennbar wird. Ich lasse die Badeleiter herunter und teste, ob ich darauf stehen kann. Ich schaffe es gerade mit meinen Fußspitzen, die sich durch Bewuchs flauschig anfühlende Oberfläche des Felsens zu ertasten. Für uns ist das ausreichend tief, wir können beruhigt schlafen gehen.

24.06.2023, Ankern vor "Kobbel Skov" - Marina Minde

Als wir am frühen Sonntag Morgen aufwachen, müssen wir uns erst einmal orientieren: Der Wind hat heute Nacht offensichtlich um 180° auf Ost gedreht, so dass wir jetzt auflandig liegen (Heck zeigt zum Land). Gut, dass wir gestern beim Ankern Abstand zum flachen Ufer gehalten haben.

Nach dem Frühstück setzen wir mit dem Schlauchboot an Land über (ich wähle den Weg durchs Wasser) und wir machen einen Spaziergang entlang des wunderschönen Steilufers, das Teil des sog. "Gendarmenstien" ist. Man hat einen traumhaftem Blick auf die Sønderborg Bugt und das weitläufige Ende der Flensburger Förde bis hin zur Ostsee. Der Wald bietet Schatten und angenehme Temperaturen. Wir kommen an idyllisch gelegenen, reetgedeckten Häusern vorbei. Einige Häuser liegen auch direkt am Ufer mit "unverbaubarem Blick".

Die auflandige Welle nimmt derweil etwas zu und wir entschließen uns, zügig aufzubrechen. Geschuldet der Legerwallsituation, legen wir dieses Mal nicht unter Segeln ab, sondern starten den Motor, bevor wir das Eisen hochholen.

Wieder geht ein (viel zu kurzes) Wochenende zu Ende - und wir freuen uns, dass  wir wieder einmal einen neuen Ankerplatz ausprobiert haben.

 





Stelldichein der 12er!

10.06.2023, Marina Minde - Glücksburg

Seit gestern Nachmittag haben wir nun unseren Leichtmatrosen von der Klassenfahrt wieder. Eine Nacht im eigenen Bett sie ihm gegönnt, daher fahren wir erst heute zum Schiff. Gegen Mittag legen wir in Marina Minde ab und nehmen Kurs Richtung Glücksburg. Wir rollen die Fock aus und segeln mit halbem Wind um die 5,5 Knoten. Schon von Weitem können wir ungewöhnlich große Segel von Booten, die offensichtlich an einer Regatta teilnehmen, erkennen. Schnell wird klar, dass es sich dabei um sogenannte 12er handelt, die durch ihre riesige Segelfläche sofort ins Auge fallen. Sie nehmen an dem "Robbe & Berking Sterling Cup 2023" teil. Unser Kurs führt uns in einigem Abstand an einer der Regattatonnen vorbei. Leider sind wir vom Geschehen zu weit entfernt, als dass wir vernünftige Bilder mit der Handykamera  machen könnten. Es herrschen nahezu perfekte Bedingungen für die betagten Damen: Sonnenschein und frischer Wind der Stärke 6! Amwindkurse führen zu starker Krängung und die gesamte Mannschaft, außer dem Steuermann, sitzen auf der lufseitigen Bordkante als Gegengewicht.

Da für heute und morgen Ostwind vorhergesagt ist, hatten wir eigentlich den Plan, vor der Schwennaumüdung vor Anker zu gehen. Das stellt sich jedoch bei diesen Windverhältnissen als ungeeignet heraus. Auf der Förde, auch im eigentlich ablandigen Bereich des Westufers der Halbinsel Holnis, steht eine beachtliche Welle. Wir entschließen uns daher, in den Hafen von Glücksburg zu fahren. Wie das eben immer so ist, endet genau jetzt die  Regatta und der erste 12er wird in den Hafen geschleppt. Wir folgen diesem und suchen uns zügig einen Liegeplatz. Wir finden noch am ganz äußeren Steg einen schönen Liegeplatz, von wo wir einen beeindruckenden Ausblick auf die Förde haben - ideal auch, um von hier das Regattageschehen zu verfolgen. Vielleicht bietet sich morgen noch einmal die Gelegenheit dazu.

Nachdem wir unser Schiff festgebunden haben, können wir die großartige Einlaufparade der neun eleganten Boots-Klassiker hautnah vom gegenüberliegenden Steg miterleben. Einige der Boote haben keinen Motor und werden mit Hilfe von Begleitbooten in ihre Boxen verbracht - ein sagenhaftes Spektakel mit internationalem Flair. Es sind Nationen aus Schweden, England und sogar Amerika vertreten. Die Manöver gehen ruhig und überlegt und dennoch zügig vonstatten, wirklich beeindruckend!

Am Abend gehen Nicole und ich beim Intermar draußen auf der Terrasse Essen - sehr zu empfehlen, sehr leckeres Essen! Zurück an Bord, gibt es noch einmal einen stimmungsvollen Sonnenuntergang.

11.06.2023, Glücksburg - Marina Minde

Am frühen Vormittag machen sich die 12er wieder auf den Wege auf die Förde. Wieder super Bedingungen, Sonne, Wind und es ist warm. Leider können wir den Regattastart nicht mit verfolgen, da wir vorzeitig ablegen müssen, um früh nach Hause zu fahren.

Wir werden dann auch erst frühestens übernächstes Wochenende wieder zum Schiff kommen.

 


Urlaub in der Woche – lange her!

2023.06.05, Marina Minde - Ankern vor Holnis

Uns wird eine sehr seltene Gelegenheit zuteil: Wir haben diese Woche keinerlei Verpflichtungen in Bezug auf unsere Kinder. Unser Jüngster geht heute auf Klassenfahrt, so dass wir die Gelegenheit nutzen und morgen sowie übermorgen Urlaub nehmen.

Heute Abend legen wir uns von Marina Minde aus vor der schönen Halbinsel Holnis vor Anker. Wir müssen den Anker aber zunächst auflandig einfahren, da der Wind noch aus Osten  weht. Erst später soll er dann auf West drehen. Es ist definitiv ein komisches Gefühl, beim Zurücksetzen mit dem Heck Richtung Land zu fahren. Aber dafür werden wir mit der Abendsonne, die uns direkt ins Cockpit scheint, belohnt. Wir nehmen ein Getränk und lassen Ruhe einkehren - wir genießen die traute Zweisamkeit.

Schließlich setzen wir mit dem Schlauchboot an Land über und gehen zu dem nahegelegenen Italiener, wo wir draußen auf der Terrasse einen Platz bekommen. Wir haben einen wunderbaren Blick auf die Flensburger Förde sowie auf unser Schiff, dass einige hundert Meter weiter nördlich vor Anker liegt - auflandig, mit dem Heck zum Land gerichtet!

Der Ostwind hat mittlerweile deutlich abgenommen und die Wasseroberfläche hat sich beruhigt. Ein erstes Anzeichen dass sich die Windrichtung gemäß Vorhersage ändert.  Wie auf Knopfdruck entwickeln sich gegen 20 Uhr im Uferbereich kleine Böen aus Richtung West aus, die sich nach und nach auf die gesamt Bucht vor Holnis und schließlich auf der gesamten Förde Richtung Osten ausbreiten. Ein phantastisches Schauspiel! Auch unsere Hanna dreht sich innerhalb weniger Minuten um 180°.

Nicole hatte zwischenzeitlich einen Modellbootfahrer beobachtet, den wir dann nach dem Essen auf dem Weg zurück zum Schlauchboot ansprechen. Sein Modell ist ein Nachbau seines eigenen Segelbootes, dass er vor vielen Jahren verkaufen musste. Es handelte sich dabei um ein umgebautes Fischboot in Klinkerbauweise, dass von der Schlei stammt. Wirklich ein hübsches Schiff - leider habe ich kein Foto gemacht. Mit Kennerblick errät Nicole schließlich den Beruf des netten Herren: Auf dem Gurt seiner Fernbedienung steht „Camlog“, was ein eindeutiger Hinweis auf die Dentalbrache ist. Und tatsächlich, er ist Zahnarzt, der seine Praxis gerade erst verkauft hat. Er würde sich gerne wieder ein Boot anschaffen, aber leider ist seine Frau nicht „seetauglich“. Wir können ihm die Wehmut anmerken, die auch damit zu tun hat, dass es offensichtlich unmöglich zu sein scheint, sein altes Fischerboot wieder aufzuspüren. Er hat hier ein Ferienhaus, vielleicht treffen wir den sympathischen Menschen einmal wieder.

2023.06.05, Ankern vor Holnis – Ankern im Hørup Hav

Kurz vor 9 Uhr lichten wir den Anker und nehmen Kurs auf das Hørup Hav. Zunächst können wir segeln und genießen dabei die schöne Morgenstimmung. Es ist so gut wie Nichts los auf der Flensburger Förde - könnte daran liegen, dass heute Werktag ist.

Östlich von Høruphav Havn ist eine kleine Landzunge, hinter der wir gerne vor Anker gehen würden. Wir unternehmen bestimmt 7 Versuche, den Anker einzufahren, es gelingt uns aber partout nicht und lassen es dann schließlich bleiben. Bei Seegras schafft es unser CQR-Anker einfach nicht, sich einzugraben. Wir fahren dann ein Stück weiter Richtung Osten, wo der Anker auf Anhieb hält. Am Nachmittag setzen wir mit unserem Schlauchboot und installiertem Außenborder an Land über, müssen aber feststellen, dass die Möglichkeiten hier sehr begrenzt sind. Es gibt ein Stück weiter eine kleine Steganlage, die aber sehr verfallen ist, aber offensichtlich noch von Fischern mit kleinen Booten genutzt wird. Wir gehen hier an Land, sind uns aber zunächst unsicher, ob das Privatgelände ist. Wir laufen die angrenzende Straße bis zur Hauptstraße hoch, können aber diesbezüglich keine Beschilderung ausmachen. Wir gehen ein Stück weiter und können das nördliche Ufer der Halbinsel Kegnæs erkennen. Wir kehren von unserer ursprünglichen Absicht, die Insel zu queren, ab und gehen zurück zum Schlauchboot.

Die Strecke mit dem Schlauchboot von hier bis zu unserem Schiff ist ein kleine Herausforderung, denn der Wind kommt genau von vorne und es sind bestimmt 0,7 sm. Der zunehmende Wind hatte mittlerweile kleine Wellen aufgebaut, so das die Mini-Gischt in unser kleines Schlauchboot spritzt.

Etwas durchgefroren steigen wir an Bord und bauen unseren Grill auf. Nicole bereitet saftige Steaks zu, dazu ein kaltes Getränk, wunderbare Natur um uns herum und traumhafte Aussicht auf das Haff, wirklich ein wunderschöner Abend!

2023.06.05, Ankern im Hørup Hav - Ankern vor Holnis – Marina Minde

Bevor wir Kurs zurück Richtung Marina Minde nehmen, queren wir das Haff und segeln nur mit Fock zu einer kleinen Fischhütte, die direkt am Wasser liegt. Sie wurde einst von dem bekannten deutschen Schriftsteller Siegfried Lenz genutzt, der weiter oben (Lebøl Løkke) auch eine kleine Bleibe hatte. Der Hamburger war oft hier oben und an diesem Ort ist u.a. auch die „Deutschstunde“ entstanden. Ich finde diese Vorstellung faszinierend.

Wir machen uns dann auf den Rückweg und müssen mangels Wind den Motor starten. Wir klappern dabei die Uferlinie nördlich von Bockholmwik ab und stellen fest, dass man sich hier bei passendem Wind auch einmal vor Anker legen könnte. Dabei muss man allerdings genau auf die Seekarte schauen, um nicht genau in einem der Naturschutzgebiete zu landen. Wir finden dann eine ganz tolle Ankerstelle, sehr nahe am Strand, neben einem kleinen, idyllisch gelegenen Ferienhaus. Allerdings passt die Windrichtung dafür nicht so richtig. Wir haben ja alles mit GPS mitgeloggt, und können die Stelle später wiederfinden. Sodann legen wir uns  1 sm weiter nördlich vor Anker. Bei meiner obligatorischen Joggingrunde, die mich am Ostufer entlang Richtung Norden führt, treffe ich Heike Götz mit ihrem Kamerateam vom NDR. Sie bereiten gerade eine Szene direkt am Strand vor. Im Hintergrund paddelt ein SUP-Fahrer mit der Besonderheit, dass er sich sämtlicher Kleidung entledigt hatte. Man wartet, bis der junge Mann aus der Szene gepaddelt ist – sehr lustig!

Am frühen Abend brechen wir schließlich auf und machen uns auf den Weg nach Hause.

 





WE auf der Flensburger Förde

02.06.2023, Marina Minde - Glücksburg

In der Nacht von Freitag auf Samstag soll der Wind von Nordost auf Südwest drehen, das ist zum Ankern einfach nicht ideal, daher steuern wir heute Glücksburg an. Der Hafen gefällt uns wirklich gut! Heute ist Freitag, wir gönnen uns eine "Flute" und einen Aperol Spritz im "Restaurant im FSC". Wir bekommen draußen auf der Terrasse einen Platz und genießen die Abendstimmung, die sich langsam über der Förde ausbreitet. Anschließend spazieren wir über die "Brücke zum Förde-Boulevard" und am "Restaurant Quellental" vorbei, dass im Prinzip schon seit 1908 existiert, aber leider wegen Personalmangel derzeit geschlossen ist. Weiter vorne gehen wir an den kleinen Strand. Von hier hat man einen wundschönen Blick auf die Förde und den Hafen von Glücksburg.

 

 

 

 

 

 

 

03.06.2023, Glücksburg - Ankern vor Holnis

Ein wunderschöner Morgen, die Sonne scheint und der Hafen ist total ruhig. Nach dem Frühstück machen wir einen Spaziergang an der Förde entlang, Richtung Norden. Wir kommen zur Mündung der Schwennau. Ein idyllischer Ort mit einer neuen Gastronomie namens "Glückselig". Von hier hat mein einen wunderbaren Ausblick auf die Förde. Außerdem wurde ein kleiner Imbiss errichtet, der auch zu dem Restaurant gehört.

Wir kommen zufällig ins Gespräch mit einem Paar, die gerade ihre SUPs von ihrem T4 laden und präparieren. Wir sind uns sofort über Vieles einig, insbesondere auch darüber, wie wunderschön die Flensburger Förde ist.

Noch ein Stück weiter Richtung Norden, kommen wir zu einem abgezäunten Areal mit kleinen, sogenannten "Lodges" ("Glück in Sicht Ostseelodges"). Es sind im eleganten Stil errichtete Apartments, die man mieten kann - leider ziemlich teuer.

Als wir zurück zu unserem Schiff kommen, bekommen wir Besuch von den beiden SUP-Fahrenden.

Später dann brechen wir auf, allerdings nicht wie gewohnt, sondern Nicole fährt mit Piet auf der Hanna und ich fordere mich mit der knapp 7 km langen Jogging-Strecke zum Ankerplatz auf der Ostseite der Halbinsel Holnis heraus. Entgegen meinen Erwartungen, halte ich sogar durch. Nur wenig später, als ich den Ost-Strand erreiche, kann ich unsere Hanna aus Norden auf mich zufahren sehen. Nicole lässt schließlich zusammen mit Piet das Schlauchboot zu Wasser und während Nicole das Ankermanöver alleine fährt, werde ich von unserem Jüngsten mit dem Schlauchboot abgeholt.

Als ich gerade den Ankerball setze, nähert sich aus Richtung Norden die Wasserschutzpolizei mit einem Schlauchboot. Sie klappern die Ankerlieger ab und gehen aber nur dort längsseits, wo ein offensichtlicher Verstoß gegen die SeeSchStrO vorliegt. So z.B. einer unserer Nachbarlieger, der auch aus Marina Minde kommt; er hat leider keinen Ankerball gesetzt. Die Beamten sind bestimmt 25 Minuten dort längsseits; wir sind uns sicher, dass ein Bußgeld gemäß BVKatBin-See fällig wird.

Abends, nach dem Abendessen, setzten wir zum Strand über und gehen zum "Strandpavillon" bei der DLRG. Hier ist Life Musik zu hören und durch die hochgelegene Terrasse hat wir einen sensationellen Blick auf die Förde. Unsere Ankerplatznachbarn sind mit ihren beiden Söhnen auch hier.

Die Band besteht aus der Sängerin, die auch Gitarre spielt und einem weiteren Gitarristen. Die Sängerin ist gleichzeitig die Betreiberin des "Strandpavilions". Sie hat ein unglaublich tolle Stimme. Wir können uns dieser besonderen und romantischen Stimmung mit groovigen Sounds schlicht und ergreifend nicht erwehren.

04.06.2023, Ankern vor Holnis - Marina Minde

Nach einer ruhigen Nacht vor Anker, brechen wir dann auch zeitig auf, da unser Jüngster morgen auf Klassenfahrt geht - er ist schon voller Vorfreude. Als wir gerade den Anker lichten, kommt erneut die Wasserschutzpolizei und kontrolliert das Ankerfeld. Eine Varianta mit zwei jungen Seeleuten an Bord hat Pech, denn sie haben keinen Ankerball gesetzt und haben in der Badezone die Nacht verbracht. Sie werden von den Beamten geweckt - wir leiden mit den jungen Leuten mit!

Wir segeln bis zur "Schwiegermutter" und starten dann den Motor. Auf einmal kommt die WaSchuPo wieder von hinten auf und nähert sich uns zügig. Nicole kramt schonmal die Papiere hervor. Doch die Beamten fahren an uns vorbei und nehmen hinter der "Schwiegermutter" südlichen Kurs, während wir Marina Minde ansteuern.

So wie es jetzt aussieht, werden wir morgen Abend schon wieder hier sein, da wir für Dienstag und Mittwoch Urlaub eingereicht haben. Eine Chance, einmal in trauter Zweisamkeit bei voraussichtlich tollem Wetter unterwegs zu sein - muss auch mal sein!

 



Pfingsten

26.05.2023, Marina Minde - Ankern vor Holnis

Bei westlichen Winden ist die östliche Seite der Halbinsel Holnis ein idealer Ankerplatz. Es dauert gerade einmal eine halbe Stunde vom Ablegen in Marina Minde bis wir vor dem schönen Strand von Holnis den Anker eingefahren haben.

Nach dem Abendessen setzen wir an Land über und spazieren Richtung Süden, bis zur "Strandterrasse Holnis", wo es für unseren Jüngster ein Eis und für Nicole und mich einen Aperol Spritz gibt - wir haben dabei einen traumhaften Blick auf die Flensburger Förde und genießen die Abendstimmung - sehr zu empfehlen!

Im Anschluss gehen wir über den Campingplatz "Ostseecamp Glücksburg - Holnis". Zwar hat man vom Platz aus keinen Blick auf die Förde, aber trotzdem finden wir ihn ganz schön. Es sind auch einige kleinere Vans und Bullis vor Ort. Es gibt auch Camper unseren Alters und darüber hinaus, die nur mit Zelt angerückt sind - das finde ich toll und denke an mein altes Zelt aus meiner Jugend, dass auch unsere Töchter öfter genutzt haben. Schade, leider musste das Zelt bei der letzten Campingtour "aufgegeben" werden - warum auch immer, das werde ich wohl nie mehr erfahren.

27.05.2023, Ankern vor Holnis - Høruphav Haven

Die Nacht war sehr ruhig. Bevor wir nach Høruphav Havn fahren, um uns dort mit Freunden und deren Eltern zu treffen, machen wir noch einen Landausflug. Wir machen einen Spaziergang von knapp 5 km Länge. Dabei queren wir die Halbinsel Holnis und gehen am westlichen Ufer entlang Richtung Norden. Wir kommen an dem kleinen Noor mit der Noorbrücke vorbei. Dann geht es einen steilen Hang hinauf. Oben angekommen, hat man einen phantastischen Blick über die Flensburger Förde - wirklich atemberaubend. Zurück geht es an der Ziegeleivilla vorbei, westlich um das kleine Noor herum und zurück zum Schlauchboot.

Wir brechen sodann auf und nehmen Kurs auf Høruphav Havn. Der Haven ist sehr belebt. unsere Freunde haben neben sich einen Platz für uns frei gehalten. Leider ist er deutlich zu schmal, so dass wir uns ans Stegende legen. Als wir unser Schiff fest vertäut haben, wird meine Absichtserklärung, nun erste einmal joggen gehen zu wollen, mit fragenden Blicken oder eher gesagt, mit mildem Lächeln quittiert. Als sich dann herausstellt, dass ich es ernst meine, lässt sich es mein Kumpel nicht nehmen, mir Gesellschaft zu leisten - sehr stark! Er geht deutlich weniger Joggen als ich und läuft dennoch schneller und weiter als ich - ich kenne das schon - ist eben so!

Abends ergattern wir noch eine freie Sitzgarnitur. Es wird ein sehr vergnüglicher Abend zusammen mit unseren Freunden und deren Eltern.

28.05.2023, Høruphav Haven - Ankern vor Holnis

Viele Meilen sind dieses Wochenende einfach nicht zu machen. Es ist durchweg zu wenig Wind und wir haben keine Lust auf Motoren. Daher fahren wir heute wieder zurück zur Halbinsel Holnis und legen uns dort vor Anker. Am Nachmittag legen sich unsere Freunde bei uns in Päckchen. Wir später gemeinsam an Bord. Nach Sonnenuntergang gehen wir unter Deck - es ist einfach zu kalt. Außerdem hat der Wind deutlich aufgefrischt. Heute Nacht sollen Böen bis 5 oder auch 6 Beaufort kommen. Ich finde es immer wieder faszinierend, dass unser Anker so ein "Päckchen" halten kann, auch bei stärkerem Wind.

29.05.2023, Ankern vor Holnis - Marina Minde

Trotz starker Böen hatten wir eine angenehme Nacht. Unsere Erfahrung nach ist es beim "Päckchen-Binden" wichtig, sowohl eine Vor- als auch eine Achterspring auszubringen, gerade bei stärkerem Wind. Dadurch bilden beide Schiffe eine Einheit, ohne sich all zu sehr gegeneinander zu bewegen.

Die Zeit rennt und ehe man sich versieht, ist es auch schon fast halb elf. Nun wird es aber Zeit für Aktivitäten und ich mache mich für einen ausgedehnten Spaziergang stark. Nervig, wie ich sein kann, setze ich mich durch und Piet bringt einen nach dem anderen mit dem Schlauchboot an Land. Die Route habe ich grob im Vorwege vermittelt, mit einer kleinen optionalen Ausbaustufe, die als Zwischenziel den Hafen von "Schausende" beinhaltet. Im Prinzip ist es der gleiche Weg, den ich am Samstag mit Nicole gelaufen bin, nur anders herum. Als wir dann zu der Abzweigung mit der Option "Schausende" kommen, gibt Nicole vorauslaufend, unmissverständlich den Weg vor: Es wird die 2 Kilometer längere Option.

Der kleine Hafen Schausende hat eine Gastronomie, wo wir hofften ein Eis zu bekommen. Das war das Lockmittel für den Jüngsten Mitläufer. Wie uns der Betreiber dann aber leider mitteilt, hat er noch nicht geöffnet - wird leider nichts mit dem Eis. Wir spazieren zurück zum östlichen Ufer der Halbinsel Holnis und gönnen uns bei der "Strandterrasse Holnis" einen kleinen Snack. Piet bekommt natürlich endlich sein Eis. Immerhin sind wir über 7 Kilometer gelaufen.

Es hilf alles Nichts, heute ist der letzte Tag und wir müssen abreisen. Das Wetter und die Aussicht ist wunderschön, so dass uns allen der Abschied schwer fällt.

Zusammen treten wir gegen halb sechs abends gemeinsam die Heimreise an. Wir nehmen unsere Freunde mit nach Elmshorn, denn sie hatten ihr Schiff hier nach Marina Minde überführt.

 




Himmelfahrt

17.05.2023, Marina Minde - Høruphav

Leider war ja unsere Flagge samt Flaggenstock abhandengekommen, so dass wir eine Neubeschaffung als unausweichlich angesehen haben. Als wir in Marina Minde unser Schiff für das Wochenende einschließlich des neuen und noch verpackten Flaggenstocks beladen, kommt eine aufmerksame Seglern auf Nicole zu und fragt, ober wir möglicherweise unsere Flagge vermissen würden - das ist der Fall! Sie wurde tatsachlich am gegenüberliegen Steg angespült. Wir werden sie in die Waschmaschine stecken und als Ersatz wieder mit an Bord nehmen.

Die Sonne scheint, es bläst mit 6 Beaufort aus Nordwest und es ist verdammt kalt! Wir nutzen den Wind, um heute noch nach Høruphav zu kommen, denn morgen haben wir Søby als Ziel angepeilt. Wir binden ein Reff ins Großsegel und fahren bei ziemlich achterlichem Kurs teilweise mehr als 7 Knoten. Es sind auch mal 8,3 Knoten dabei, dann aber im Zusammenspiel mit den mitlaufenden Wellen.

Wir legen uns direkt südöstlich des Hafens vor Anker. Der Anker hält erst beim 2. Versuch - das kenne wir hier schon, Seegras ist Schuld.

18.05.2023, Høruphav - Søby

Die Nacht war wieder erstaunlich kalt. Im Süden Schleswig-Holsteins musste laut Wetterbericht sogar mit Bodenfrost gerechnet werden.

Gegen halb acht holen wir den Anker hoch und segeln auf die Förde hinaus. Der Wind ist leider zu schwach und wir starten schweren Herzens den Motor. Gegen Mittag fahren wir in den fast leeren Hafen von Søby - freie Platzwahl. Im Laufe des Tages wird der Hafen dann aber noch ziemlich voll.

Das Areal hinter dem Hafen, wo früher ein Art Baumarkt war, wurde komplett umgestaltet. Es wurde ein neuer Super Brugsen gebaut - wirklich sehr schön! - und die Straße neu geteert. Das gefällt uns ausgesprochen gut, da Søby nun tolle Versorgungsmöglichkeiten bietet, auch durch die kleine Tankstelle neben den Grillplätzen.

Am Nachmittag machen wir einen Spaziergang zum Jørbæk Strand, am westlichen Ufer der Insel Ærø. Dort weisen Schilder auf ein Badeverbot hin, da hier ein altes Wrack liegen soll. Und tatsächlich, sowohl am Strand als auch seichten Bereich des Wassers sind verrostete Metallplatten und andere kaum zu identifizierende Rest eines Wracks zu erkennen.

Wir gehen weiter Richtung Süden, beim "Søby Camping Ærø" wieder Richtung Norden und zurück zum Hafen. Abends arbeite ich unseren Grill aus der Backskiste und wir grillen an einem der wenigen freien Grillplätze leckere Steaks, die wir vorhin beim neuen Super Brugsen eingekauft haben. Wir kommen mit unseren Grillnachbarn ins Gespräch. Es sind Deutsche, die im Februar diesen Jahres nach Broager ausgewandert sind. Es ist sehr interessant, Einzelheiten über die Weggründe und erste Erfahrungen in ihrem neuen Eigenheim in Broager/Dänemark zu erfahren. Da sie auch in Marina Minde liegen und zudem einen Golden Retriever haben, verabreden wir uns dort, zur großen Freude unseres Jüngsten, zum Grillen.

Auch im Hafen kann man schöne Sonnenuntergänge erleben!

 

19.05.2023, Søby - Ankern neben Gelting Mole

Kurz vor halb acht starten wir den Motor und nehmen Kurs auf die Flensburger Förde. Freunde von uns kommen mit ihrem Wohnmobil zum dem kleinen Stellplatz, östlich des Hafens von Gelting Mole. Der Bereich zwischen den Häfen Gelting Mole und Wackerballig ist sehr flach. Da wir in der Nähe des Wohnmobilstellplatzes ankern wollen, loten wir den Bereich aus, um eine geeignete Stelle zu finden. Schließlich finden wir eine Stelle mit 0,3 m Wasser unter dem Kiel - das muss reichen.

Bei einem gemeinsamen Spaziergang findet Nicole ein Handy am Wegesrand. Wir entschließen uns, es erst einmal mitzunehmen und auf einen Anruf zu warten. Es kommt wir erwartet: Beim abendlichen gemeinsamen Grillen kommt ein Anruf und Nicole wird von der Anruferin mit "Puschelchen" angeredet. Nicole unterbricht und erklärt die Situation. Die Dame am Telefon ist laut eigener Auskunft die Schwester von Besitzerin des gefundenen Handys. Sie ist sichtlich erleichtert und dankbar und holt das Handy später bei uns ab. Als Dankeschön bekommen wir am nächsten Morgen Brötchen und Muffins geliefert - sehr nett!

Und hier links im Bild noch einmal einen Sonnenuntergang vor Anker.

20.05.2023, Ankern neben Gelting Mole - Illerstrand

Die Nacht war ziemlich unruhig, da der Wind weitaus nördlicher als angesagt wehte.  Bei den fast nördlichen Winden der Stärk drei bis vier, baut sich hier schon eine nervige Welle auf. Ich bekomme kaum ein Auge zu.

Vormittags setzen wir nochmal mit unserem Schlauchboot an Land über. Wir unternehmen mit unseren Freunden einen gemeinsam Spaziergang durch die Geltinger Birk - wirklich traumhaft. Wir beschließen, hier einmal einen ausgedehnteren Spaziergang mit festem Schuhwerk und Verpflegung zu machen.

Gegen Mittag holen wir den Anker hoch und segeln nach Langballigau. Falls es dort zu voll ist, wollen wir gleich nach Illerstrand weiter Segeln. So kommt es dann auch: Wir brauchen gar nicht in den Hafen fahren, sondern Nicole kann auf Höhe der Einfahrt mit dem Fernglas einen Blick in den Hafen werfen - wir drehen ab und nehmen Kurs auf Iller Strand. Unterwegs kommt die "Holnis" (Bianca 27) auf Sichtweite und wir fahren nebeneinander her. Hierbei entstehen sehr schon Fotos von unserer "Hanna" - danke Kay!

Kay von Eitzen, war mit seiner Frau bei seinem von Ihm organisierten Bianca-Treffen in Sønderborg bzw. Høruphav Havn. Der Wind hat inzwischen auf 5 bis 6 Beaufort aufgedreht und die "Holnis" unter Segeln ist eine echte Augenweide. Die beiden fahren direkt in ihren Heimathafen Fahrensodde, während wir uns vor Illerstrand vor Anker legen. Es ist immer noch ziemlich kalt, aber in der wärmenden Sonne kann man es ganz gut aushalten.

21.05.2023, Illerstrand - Marina Minde

Trotz der wirklich starken Böen, auch zum Teil nachts, haben wir sehr ruhig vor Anker gelegen - herrlich! Direkt nach dem Frühstück holen wir den Anker hoch und segeln nur unter Fock nach Marina Minde.

Es war wirklich ein sehr schönes verlängertes Wochenende über Himmelfahrt. Wir freuen uns schon auf Pfingsten!





Abhängen am Haken!

12.05.2023, Marina Minde - Iller Strand

Auf dem Weg zum Schiff halten wir kurz beim Rema in Krusau an und machen einen kurzen Einkauf. Als wir dann in Marina Minde auf unser Boot steigen, will ich den Flaggenstock mit der darum gewickelten Flagge aus der Großbaumpersenning ziehen. Der Griff geht allerdings ins Leere und ich frage Nicole im genervten Ton, wo sie denn die Flagge versteckt hätte. Es stellt sich dann zu meiner Ernüchterung heraus, dass die Flagge samt Flaggenstock "abhanden gekommen" sein muss. Wie kann das schon wieder passieren? Ist sie durch den Wind dort rausgefallen? Wir suchen die Umgebung ab. Das Hafenmeisterbüro hat leider schon zu - Nichts zu machen.

Ohne Flagge loszufahren ist zum einen nicht erlaubt und zum andern ein ganz dummes Gefühl! Aber deswegen nicht loszufahren, kann auch nicht die Lösung sein.

Nach dem Beladen des Schiffes, legen wir ab und nehmen Kurs auf Iller Strand. Das sind ca. 1,5 sm östlich von Marina Minde. Dort legen wir uns dann an gewohnter Stelle vor Anker und lassen den Abend ausklingen. Wir verziehen uns früh in die Kojen.

13.05.2023, Iller Strand

Eine ruhige Nacht liegt hinter uns und wir stehen früh auf, die Sonne scheint, es ist ein wunderschöner, sonniger Morgen. Nach dem Frühstück setzen wir mit dem Schlauchboot an Land über. Ich konnte die Crew zu einem "Spaziergang" überreden. Dass es nachher 6,1 Kilometer wurden, hat sich halt so ergeben - kann ich ja Nichts für! Unser Weg führt uns Richtung Norden zur nahe gelegenen, alten Ziegelei, dass jetzt ein Museum ist. Zu sehen sind hier die großen Unterstände zum Lagern der Ziegelsteine sowie der Ofen, der sehr beeindruckende Ausmaße hat.

Danach gehen wir entlang des "Gendarmenstien" zu dem kleinen Ort "Broager". Die beiden Zwillingstürme der alten Kirche von Broager sind über weite Teile der Flensburger Förde hinweg zu sehen. Der "Gendarmenstien" führt zunächst am Wasser entlang, über eine kleine Höhe mit traumhaftem Blick über die Förde. Im weiteren Verlauf kommen wir an einer der Übernachtungshütten des "Gendarmenstien" mit Grillplatz und Toiletten vorbei. Der kleine Fußweg wird zu seiner Linken von einem kleinen Bach gesäumt - dort sind sogar kleine Fische zu sehen. Der Charme, der dem kleinen Ort Broager innewohnt, ist eher als durchschnittlich zu bezeichnen. Wir nutzen die Gelegenheit und kaufen bei dem dortigen Super Brugsen Grillfleisch für heute Abend ein. Als wir dann zum Schlauchboot zurückkehren, haben wir 6,1 Kilometer auf der Uhr.

Wir entschließen uns, bis morgen hier vor Anker zu bleiben. Zum einen ist es hier wirklich wunderschön und zum anderen haben wir ein komisches Gefühl, ohne Flagge unterwegs auf dem Wasser zu sein.

Am späten Nachmittag bekommen wir Besuch. Die wunderschöne "Holnis" (Bianca 27) nähert sich und geht bei uns längsseits. Leider können Kay von Eitzen (www.bianca27.dk) und seine Frau Doris nicht lange bleiben. Aus organisatorischen Gründen bringen die beiden ihr Schiff heute nach Sonderburg, wo an Himmelfahrt wieder das traditionelle Bianca-Treffen stattfindet. Leider können wir gar nicht so schnell reden, wie die Zeit vergeht. Aber es wird Gelegenheiten geben, wo wir wieder eine gemeinsame Ankersesssion abhalten - wir freuen uns schon!

Bei lauer Abendluft, wärmender Sonne und wunderbarem Blick auf die Flensburger Förde heizen wir unseren Grill an Bord an und garen die saftigen Steaks, dazu ein kühles Bier!

Schließlich gebe ich mir wieder die Blöße beim anschließenden "Dobbel". Ein Kartenspiel, bei dem es um das möglichst schnelle Erkennen von gleichen Symbolen geht. Gegen Nicole und schon gar nicht gegen Piet habe ich den Hauch einer Chance! Muss ich wohl abkönnen!

14.05.2023, Iller Strand - Marina Minde

Heute ist Muttertag. Wir machen uns rechtzeitig auf den Weg nach Hause. Östlich der "Schwiegermutter" gehe ich bei 0 bis 0,5 Meilen Fahrt kurz von der Badeleiter aus ins Wasser - 14 Grad, zu kalt zum Schwimmen. Es bleibt bei "einmal kurz loslassen" von der Leiter.

 


Segeltörn 1. Mai

Vorab: Dass unsere "Hanna" nach dem Winterschlaf in diesem Glanz erstrahlt (siehe Titelbild), ist das alleinige Werk meiner Frau, die sich an so manchem Wochenende im Winter aufgerafft hat, um sich in der nasskalten Halle mit Hingabe und der leichten Neigung zur Perfektion an das Anschleifen und Lackieren der vielen Holzflächen sowie an das Polieren und Versiegeln des Schiffsrumpfes gemacht hat.

28.04.2023; Marina Minde

Die Fahrt mit dem Auto nach Marina Minde war heute etwas nervig - sehr viel Verkehr und Staus, so z. B. vor der Rader Hochbrücke. Als wir über die Grenze nach Dänemark fuhren, und uns in Sicherheit wogen, wurden wir von einem Stau in Dänemark, kurz vor unserem Ziel überrascht. Bestimmt einen Kilometer vor dem kleinen Ort Overby fahren wir direkt auf ein Stauende zu. In der Ortschaft wurde eine Baustelle mit Ampel eingerichtet - super das Ganze kostet und weitere 15 Minuten, nicht tragisch, aber es zerrt an den Nerven!

In Marina Minde angekommen, beladen wir das Schiff, bauen wegen des einsetzenden Regens kurzentschlossen die Kuchenbude auf und verbringen den Abend und auch die Nacht, anstatt vor Anker, hier in Marina Minde.

29.04.2023; Marina Minde - Høruphav Havn

Morgens noch bedeck - später aufklarend und wir segeln am Vormittag mit achterlichem Wind nach Høruphav Havn - traumhaft! Die Sonne scheint, toller Segelwind, später nach Kursänderung in der Sonderburg Bucht fahren wir 6 Knoten und mehr.

In Høruphav Havn suchen wir uns eine Box mit einer weiteren freien Box daneben. Wir erwarten heute Nachmittag unsere Freund aus der Schlei. Ich gehe eine Runde joggen und genieße die wunderschöne Natur entlang des Wassers und dann zurück durch den angrenzenden Wald.

Obwohl es abends beim Grillen noch ganz schön frisch ist, wird es ein geselliger Abend - viel los ist im Hafen aber nicht. Viele bleiben auch einfach auf Grund der Temperaturen an Bord.

30.04.2023; Høruphav Havn - Langballigau

Am späten Vormittag, nach einem gemeinsamen Frühstück brechen wir auf mit Kurs auf Langballigau. Wir ziehen uns ohne Motor aus der Box Segeln mit ausgerollter Fock aus dem Hafen. Später haben wir mit extrem wechselnden Winden zu tun. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das schonmal so krasse erlebt habe. Auf der Sonderbug Bucht kommt der Wind mal aus Nordwest, dann plötzlich aus Südwest, Mal mit 1 bis 2 Beaufort, mal mit 4 bis 5. Schließlich schläft der Wind ein und wir motoren nach Langballigau. Wir legen uns wieder in die selbe Box, wie letztes Wochenende. Auch hier raffe ich mich auf und steige in meine Sportklamotten - entlang der Förde bis zum "Imbiss Strandgut", dort geht es dann eine für mich sehr herausfordernde Steigung hinauf zur Straße. Ich bin kurz davor zu pausieren, schaffe es aber gerade so, durchzuhalten. Oben angekommen, habe ich einen sehr schönen Blick auf die Flensburger Förde - davon musste ich einfach ein Foto machen. Schließlich laufe ich durch Niederung der Langballigau zurück zum Hafen - auch wirklich eine wunderschöne Tour!

Wir können den kleinen Hafen Langballigau mittlerweile wirklich empfehlen - es ist ein von Tourismus geprägter Ort mit sehr abwechslungsreicher Gastronomie, man hat einen tollen Blick auf den Hafen oder auch auf die Flensburger Förde. Dieser Hafen stellt halt ein Kontrastprogramm zum Ankern dar, wo wir üblicherweise gerne die Stille, die Natur und diesen wunderschöne Blick aufs Wasser genießen.

01.05.2023, Langballigau - Marina Minde

Wir segeln mit halben Wind zurück nach Marina Minde und fahren dann schon wegen häuslicher Verpflichtungen gegen Mittag nach Hause.



Segeltörn in den Osterferien

18.04.2023, Marina Minde - Ankern vor Iller Strand

Von Marina Minde aus verholen wir uns heute Abend nur einmal um die Ecke, nach Iller Strand. Das Wetter spielt mit: Die Sonne scheint, mäßiger Wind, allerdings ist es noch ziemlich frisch. Wir legen uns einfach nur vor Anker und genießen die traumhafte Abendstimmung. Die Flensburger Förde ist wie leer gefegt. Wir unterlassen es, vor dem Verlassen des Hafen von Marina Minde zu tanken, wohlwissend, dass wir nicht mehr viel (so um die 15 Liter") Diesel im Tank haben - wir haben einfach keine Lust, dafür Zeit zu opfern - wir können ja noch in Sønderborg oder auch in Dyvig tanken bzw. wir werden eben segeln!

19.04.2023, Ankern vor Iller Strand - Sønderborg - Ankern vor Arnkil

Ein wunderschöner Morgen, die Sonne scheint, schöner Segelwind aus Nordost. Kurz nach halb neun holen wir den Anker hoch, rollen die Fock aus und ziehen das Großsegel hoch. Wir segeln mit sechs ein halb Knoten die Flensburger Förde hinaus - traumhaft! Vor Kragesand gehen wir kurz vor Anker, um zu frühstücken. Dann segeln wir die Sønderburg Bugt hinaus und kreuzen dann nach Sønderburg gegen die steife Nordost-Brise hoch. Wir segeln bis in den Stadthafen und machen dort unter Maschine fest. Bis auf ein Charterschiff, das später vor uns fest macht, sind hier keine Sportboote. Wir machen einen entspannten Stadtbummel - natürlich gibt es ein Eis für unseren Jüngsten.

Um 15:38 fahren wir schließlich durch die geöffnete Klapp-Brücke und hissen wenig später die Segel. Der Wind hat inzwischen deutlich zugenommen und auf dem Alssund ist es aufgrund der Abdeckung durch das bewachsene Ufer sehr böig. Die Windstärke reicht von 1 bis maximal 6 Beaufort. Die Böen fallen so plötzlich ein, dass sich das Krängen unseres Schiffes wie Umkippen anfühlt. Das führt dazu, dass sich bei einer besonders starken Böe, die oberste Schublade aus ihrer Arretierung löst und auf den Boden des Salons fällt. Der gesamter Inhalt der Schublade verteilt sich auf dem Boden. Leider nimmt die Schublade an einer Ecke leichten Schaden.

An der Nordspitze der Halbinsel Arnkil gehen wir schließlich vor Anker. Hier liegen bereits zwei dänische Segler ebenfalls vor Anker. Diese kleine Ankerbucht besticht durch einen schönen, bogenförmige verlaufenden Strand und eine kleine Steilküste, von wo aus man einen wunderschönen Blick auf den Alssund und den Alsfjord hat.

Piet und ich gehen eine Runde joggen und umrunden dabei die nördliche Spitz der Halbinsel. Die Aussicht von hier auf den von der Abendsonne beschienen Alsfjord ist phantastisch! Wir sehen, wie sich ein dänisches Marineschiff nähert und vom Alsfjord in den Alssund fährt. Irgendwie kann ich mich nicht des Gefühls erwehren, dass das Schiff hier nicht so richtig hin passt!

Als wir zurück zum Schiff kommen, hat sich ein weiterer dänischer Segler neben uns vor Anker gelegt.

20.04.2023, Ankern vor Arnkil - Mjels Vig

Auf der Wetterkarte können wir sehen, dass wir richtig Glück haben: Südlich von uns zieht ein großes Regengebiet durch. Über uns ziehen nur Wolken ohne Regen durch, später scheint wieder die Sonne. Erst gegen Mittag holen wir den Anker hoch und segeln auf den Alsfjord hinaus. Der Wind hat auf 6 Beaufort au8fgedreht. Wir erreichen mit teilweise über 6 Knoten Fahrt schnell die Stegvig, von wo aus wir bis zur Enge, die nach Dyvig und Mjels Vig führt, kreuzen. Dort starten wir den Motor und laufen in die Mjels Vig, wo wir uns vor einer Landspitze vor Anker legen. Leider stellt sich heraus, dass wir hier ziemlich unruhig liegen. Außerdem hat man in der kleinen Bucht keinen schönen Zugang zum Land. Wir verholen uns deshalb später 0,2 sm Richtung Osten, wo es deutlich ruhiger ist. Der schiffbare Bereich ist mit roten und grünen Bojen gekennzeichnet. Ein Tonnenpaar ist aber offensichtlich vertrieben. Jedenfalls wird man hier zielgerichtet auf eine flache Stelle geführt. Wir haben leichte Grundberührung. Also, beim Befahren der Mjels Vig ist in Bezug auf die Betonnung Vorsicht geboten!

Nach dem Abendessen lassen wir das Schlauchboot zu Wasser und fahren zu dem kleinen Hafen am Ende der Bucht. Er ist wirklich sehr idyllisch gelegen. Südöstlich des Hafens liegt ein hübsches herrschaftliches Haus, direkt am Mjels Sø. Es gehört zu der gegenüber des Hafens gelegenen Farm. Bei Sonnenuntergang fahren wir zurück zu unserem Schiff. Die kleine Bucht Mjels Vig wird von dem rötlichen Licht der tiefstehenden Sonne beleuchtet - wunderschön!

21.04.2023, Ankern in der Mjels Vig - Sønderbug Lystbådehavn

Nachts hatte der Wind nochmal deutlich zugenommen. Heute Morgen scheint wieder die Sonne und der Wind hat deutlich abgenommen. Gegen 11 Uhr holen wir den Anker hoch und segeln aus der Bucht. Die vertriebenen Bojen lassen wir unbeachtet und fahren nach dem Navi bzw. Echolot. Es ist so wunderschön, ohne Motor die Enge hindurch zu gleiten: Diese entspannende Ruhe und diese wunderschönen Farben durch die Morgensonne - ein Traum! Auch hier und jetzt haben wir keine Lust, in Dyvig fürs Tanken festzumachen.

Wir haben einen tollen Segeltörn bei guten 5 Beaufort. Wir segeln bis vor die Klappbrücke in Sønderborg, wo wir am östlichen Ufer längsseits ohne Motor festmachen. Zum Passieren der Klappbrücke starten wir den Motor und fahren direkt in den Sportboothafen. Hier gibt es noch viele freie Plätze. Wir machen im  nordwestlichen Teil des Hafens längsseits fest. Wir schauen uns in dem Hafen um und stellen fest, dass noch viele Schiffe auf dem Parkplatz an Land stehen.

Ich gehe abermals eine Runde joggen. Dieses Mal entlang des "Gendarmen Stien" Richtung Høruphav. Auch hier wieder eine wunderschöne Strecke mit traumhaftem Blick von der Steilküste aus auf die "Sønderborg Bugt".

Am späten Nachmittag kommt eine Charter-Crew und macht vor uns längsseits fest. Das Manöver ging gründlich daneben: Vorne war der Bug nicht fest und der Wind drückt den Bug in wenigen Sekunden vom Steg weg. Die Crew war gänzlich unerfahren. Wie wir später erfuhren, war es der erste Segeltörn des Skippers in Eigenregie - das erklärt einiges, auch, was wir morgen zusehen bekommen!

22.04.2023, Sønderbug Lystbådehavn - Langballigau

Wir werden durch die aufgehende Sonne geweckt. "zur Feier des Tages" holen wir bei dem Einkaufsladen vorne beim Parkplatz Brötchen. Offensichtlich gibt es neue Betreiber: Der Laden wurde umgestaltet und bietet nun auch drinnen Sitzplätze. Angeboten werden u.a. Burger, Eis, Kaffee und Getränke. Die Einkaufsmöglichkeiten sind nur auf das Notwendigste beschränkt - Brötchen gibt es auch. Die Dame hinter dem Tresen ist sehr nett und wir kommen gerne wieder!

Als wir auf dem Weg zurück zum Schiff sind, sehen wir von der Ferne das Charter-Schiff ablegen. Mit bangen Blicken sehen wir den Skipper sein Schiff mit Vollgas rückwärtssetzen. Ein aus meiner Sicht völlig unnötiges Manöver, zumal genug Platz vor uns in der Boxengasse zum Wenden des Schiffes vorhanden ist. Der sichtlich ungeübte Skipper verwechselt dann die Ruderwirkung bei rückwärtsgerichteter Fahrt, so dass er erst unserem Schiff und dann den Heckpfählen auf der gegenüberliegenden Seite gefährlich nahe kommt. Als er dann rückwärts in die Hauptgasse einbiegt, kommt er gegen die Holzkonstruktion, die um den Steinwall der Ein- bzw. Ausfahrt gebaut ist. Das ganze kommt bei dem Aufprall ordentlich in Bewegung. Nach dem Einlegen des Vorwärtsganges drückt der Wind das Schiff längsseits gegen eben diese Holzkonstruktion. Ohne irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen, um den Druck der backbordseitigen Bordwand des Charterschiffes auf die Holzkonstruktion zu nehmen oder zumindest abzuschwächen, schrammt der Skipper bei Fahrt vorwärts an der Holzkonstruktion entlang und verlässt den Hafen. Unweigerlich müssen Nicole und ich an unser Schiff denken - uns läuft es kalt den Rücken herunter!

Gegen halb 11 brechen wir dann auf. Unser heutiges und letztes Ziel soll Langballigau sein. Bei abnehmenden Winden schaukeln wir durch die noch bestehende Dünung der Sønderborg Bugt. Der Hafen von Langballigau ist erstaunlich voll. Wir bekommen aber noch einen sehr schönen Platz, ganz zentral mit direktem Zugang zu den gastronomischen Einrichtungen - herrlich! Wieder kommen die für heutige Verhältnisse kleinen Abmessungen unseres Schiffes sowie der geringe Tiefgang zum Tragen!

Wir genießen die Urlaubstimmung, die hier deutlich wahrnehmbar in der Luft liegt. Am Nachmittag unternehmen wir einen kleinen Spaziergang entlang der Lanballigau, auf Empfehlung eines Seglers, der uns gegenüberliegt. Und in der Tat, eine wundschöne Landschaft. In Ermangelung des passenden Schuhwerkes (Top Ausrede!), kürzen wir die kleine Wanderung ab und gehen an der Förde zurück zum Schiff.

Unser Kurzurlaub war bisher vom Kostenaspekt her sowie in Bezug auf die CO2-Bilanz eine glatte eins! Dank des Solarpanels sind drei oder auch vier oder mehr Ankernächte (bei Sonne) kein Problem. Aber heute gönnen wir uns bei "Odinfischer" leckere Fischbrötchen und zum Nachtisch Crepes - ein Gedicht!

Wir stellen schließlich fest, dass wir den Hafen Langballigau neu kennen- und schätzen gelernt haben.

23.04.2023, Langballigau - Marina Minde

Beim Ablegen aus dem engen Hafen von Langballig wollen wir es nochmal wissen: Wir drücken uns ohne Motor aus der Box und drehen das Heck über Steuerbord parallel zur Pfahlreihe. Dann ziehen wir es noch mit Leinen eine Stück nach hinten, stoßen uns dann nach vorn und etwas von der Pfahlreihe weg und rollen die Fock aus. Was wir jetzt brauchen, ist Fahrt! Viel Platz zum Beschleunigen haben wir nicht, um dann das Seitwärtstreiben in Vorwärtsfahrt umzuwandeln. Rechtzeitig kommen ein paar kleine Windhuscher und wir können aus dem Hafen segeln.

In Marina Minde legen wir dann direkt bei der Tankstelle an. Eigentlich wollte ich den fast leeren Tank voll machen (ca. 70 Liter), aber bei einem Preis von über 2,50 €/Liter tanken wir nur 27,03 Liter für 500 DKK. Wir machen dann lieber unseren 20l-Kanister in Deutschland mit Ultimate-Diesel für 1,87 EUR/l voll.

Es war wirklich ein toller Kurzurlaub mit richtig schönen Segeltörns und wunderschönen Ankerabenden. Umso schwerer fällt uns heute der Abschied und die Heimreise. Aber vor dem Törn, ist nach dem Törn. Bei passendem Wetter sind wir nächstes Wochenende auch wieder am Start.

 











Überführung nach Marina Minde – Flensburger Förde

13.04.2023, SVE - Glückstadt

Aufgrund der für diese Jahreszeit typischen Ostwindlage, müssen wir das Abendhochwasser am Donnerstag, den 13.04.2023 nutzen, um aus dem Hafen zu kommen. Für die gesamt nächste Woche ist Ostwind und ein zu niedriger Wasserstand bei Hochwasser vorhergesagt. Sehr unwahrscheinlich, dass wir dann vom Liegelatz kommen. Also: Entweder heute Abend spät los, oder eine Weile gar nicht mehr. Da wir nächste Woche Urlaub haben, werden wir definitiv versuchen, heute Abend loszukommen.

Hochwasser in Elmshorn ist um 21:42. Wir hoffen zwei Stunden vor Hochwasser loszukommen. Am frühen Abend verstauen wir unseren Proviant und vertäuen das Schlauchboot an Deck. Es fegt noch einmal ein heftiger Regenschauer mit ordentlichen Böen über uns hinweg. Es ist ziemlich kalt. Gegen 19 Uhr dann schwimmt die Hanna auf und wir starten die Maschine. Nach vier Anläufen überwinden wir den Schlickügel am Ende unserer Box und wir können auf die Krückau hinaus fahren. Der Wind hat sich mittlerweile gelegt und durch die klare Luft entstehen mit der untergehenden Sonne kontrastreiche Landschaftsbilder, die sich in der glatten Krückau spiegeln - ein Erlebnis!

Nach einer Stunde erreichen wir das Krückausperrwerk. Die Sonne ist schon fast hinter dem Horizont verschwunden. Wir montieren Positionslichter und Hecklaterne. Das verdammt Dampferlichtleuchtet nicht. Ich befürchte, dass möglicherweise ein Problem im Mast bzw. an der Lampe vorliegt, denn genügend Spannung ist auf dem Stecker vorhanden.

Wir motoren gegen das auflaufende Wasser Richtung Glückstadt. Als wir in die Glückstädter Nebenelbe abbiegen, Wird es schon etwas kniffelig, da die Tonnen in der Dunkelheit schwer zu sehen sind. Gegen halb 10 Uhr abends laufen wir dann in den Glückstädter Hafen ein und machen an einem freien Platz fest.

Wir haben uns zwischenzeitlich dazu entschlossen, morgen die Fahrt Richtung Ostsee fortzusetzen. Wir hatten eigentlich vor, erst noch auf der Elbe zu bleiben. Aber dafür hätten wir das Schiff in einem Hafen, z. B. Glückstadt oder Wedel, "zwischenparken" müssen.

14.04.2023, Glückstadt - Borgstedter Enge

Um 09:45 ist Hochwasser in Glückstadt. Wir fahren aber schon 20 nach 8 Uhr los, da wir heute noch möglichst weit durch den Kanal wollen. Wir motoren also den größten Teil der Strecke nach Brunsbüttel gegen die auflaufende Tide gegen an.

Die Sonne scheint und es ist fast windstill. Ein wunderschöner Morgen mit wärmender Sonne. Wir kommen an dem neuen "LNG-Terminal Brunsbüttel" vorbei. Ein Schiff mit der Aufschrift "Guard" fährt patrouille. Ansonsten kann man hier ziemlich nahe an dem Terminal vorbeifahren - erstaunlich!

Um 10:20 sind wir vor der Schleuse Brunsbüttel. Nach kurzer Wartezeit dürfen wir in die kleine Nordschleuse einlaufen. Nach sechs Stunden erreichen wir die Borgstedter Enge, wo wir uns eben westlich von der Magnetfeldversuchsanlage der Marine vor Anker legen. Das erste Mal Ankern diese Saison, traumhaft! Nach dem Abendessen setzen unser Jüngster und ich zum Ufer über, und gehen auf eine kurze Erkundungstour. Anschließend sitzen Nicole und ich noch lange draußen in der Plicht. Es ist wirklich erstaunlich, dass wir es trotz der kühlen Temperaturen (8 Grad) so lange durchhalten. Das ist aber dem umstand geschuldet, dass wir immer windgeschätzt hinter Sprayhood sitzen.

15.04.2023, Borgstedter Enge - vor Anker bei Massholm

Nach eine sehr ruhigen Nacht, lichten wir gegen 9 Uhr den Anker und machen uns auf zur Schleuse in Kiel Holtenau. Kurz vor 12 Uhr machen wir am Wartesteg fest und ziehen am Automaten ein Ticket (7 EUR). Nach nur 20 Minuten Wartezeit können wir in die Schleuse fahren.

Wir entschließen uns, noch mindestens bis Schleimünde weiterzufahren, da die Wetterbedingungen morgen nicht besser werden. In der Kieler Bucht steht eine nervige Welle. Wir ziehen zur Unterstützung das Großsegel hoch. Vor Damp bergen wir es dann wieder ab, da wir nicht genügend Höhe laufen. Wir motoren nun gegen Wind und Welle Richtung Norden, bis wir Schleimünde erreichen. Entschließen uns, vor Maasholm vor Anker zu gehen. Dort liegen wir bei Nordost sehr geschützt. Wir setzen dann mit dem Schlauchboot über. Unser Jüngster hat sich ein Eis verdient. Wir schlendern schließlich zu den WoMo-Stellplätzen, die fast alle belegt sind. Schließlich gehen wir in der "Tonne 15" essen. Auf Kochen hat heute keiner mehr Lust!

Zurück an Bord sitzen wir in der Plicht und genießen die wunderschöne Aussicht. Die Gasheizung läuft schon und wärmt schonmal das Schiffinnere auf.

15.04.2023, vor Anker bei Massholm - Marina Minde

Am nächsten Morgen hole ich den Anker gegen viertel nach acht hoch und wir beschleunigen unsere Hanna ausschließlich mit der Fock. Später hissen wir noch das Großsegel. Der Wind kommt wieder aus Nordost und so machen wir einen langen Holeschlag auf der Ostsee. Leider nimmt der Wind stetig ab, so dass wir nachher den Motor starten.

Gegen halb zwei machen wir in Marina Minde fest. Der Hafen ist für diese Jahreszeit schon recht voll.

Am Nachmittag nehmen wir dann ein Taxi nach Flensburg. Um 17:15 geht es dann mit der Bahn von Flensburg nach Elmshorn.

Nächste Woche haben wir ab Mittwoch Urlaub, so dass wir Dienstag Abend wieder hier sein werden. Wir hoffen auf etwas wärmere Temperaturen. Die Ostsee hat nur 7,7 °C und die Lufttemperatur nicht viel mehr als 10 oder 11 Grad - wir werden sehen!

 





Das Warten auf Wasser hat ein Ende!

Mittwoch, 05.04.2023, SVE - Elmshorn

Zum vergangenen Wochenende hat der Wind auf Ost gedreht, was zur Folge hat, dass das Hochwasser an der Elbe und der Krückau deutlich niedriger als das mittlere Hochwasser ausfällt. So konnten wir am Wochenende leider nicht abslippen. Heute sind nur -0,10 cm angesagt, dass reicht locker, um vom Slippwagen zu kommen und noch den Mast zu stellen. Gut zwei Stunden vor Hochwasser schwimmt unsere Hanna auf. Der Motor lässt sich auch ohne Komplikationen starten und wir verholen uns zum Mastenkran. Den Mast hatten wir am Tag zuvor bereits aus dem Mastenlager geholt und für das Stellen vorbereitet. Ich kontrolliere noch einmal alle Wanten und Stage und ob auch alles richtig montiert ist, denn heute muss alles reibungslos vonstatten gehen, da nach uns ein weiteres Boot mit anschließendem Maststellen zu Wasser geht.

Am Ende hat alles gut geklappt und das uns zur Verfügung stehende Zeitfenster hat locker gereicht. Da heute noch eine außerordentliche Vereinssitzung stattfindet, werden wir alle weiteren Arbeiten über Ostern erledigen.

Karfreitag, 07.04.2023, SVE

Den ganz Tag Sonnenschein! Ideal, um unser Schiff für die erste Ausfahrt fertig zu

machen. Im Prinzip verbringen wir den ganzen Tag an Bord. Am Nachmittag gibt es dann den ersten Kaffee an Bord. Der Wind kommt genau vorne, die Sonne genau von hinten. Bedingungen, die wir vom Ankern kennen - traumhaft! Sitzt man windgeschützt, merkt man die Kraft der Sonne.

Natürlich freuen wir uns riesig, dass unsere Hanna wieder schwimmt (bzw. im Schlick liegt). Allerdings ist es noch etwas frisch. Die Wettervorhersage über Ostern und für die Woche danach ist noch etwas ernüchternd - wir werden sehen!

Wir wünschen allen Wassersportbegeisterten eine schöne Saison 2023!

Nicole und Axel

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Einen am Sockel?

04.03.2023, Halle im SVE

Wir hatten schon seit längerer Zeit Probleme mit unserem Dampferlicht. Nach dem Einschalten dauerte es 10 Minuten, teilweise länger als 20 Minuten, bis die Glühbirne anfing zu glühen - die Elektronen mussten offensichtlich ihren Weg zur Lampe "durchbrennen". Im letzten Jahr war dann ganz Schluss! Bei einer begonnen  Fehlersuch hatte ich bereits Fortschritte gemacht: Den Kabelstrang am Mast hatte ich mit einem 12V-Netzteil von Lego getestet - Alles in Ordnung.

Heute nun mache ich mich erneut auf die Fehlersuche entlang des Kabelstranges, von der Steckerbuchse am Mastfuß, bis zum Schalter. Ich beginne mit der Steckerbuchse, die auf einem Holzsockel direkt am Mastfuß geschraubt ist. Beim Lösen der drei Schrauben der Steckerbuchse merke ich schon, dass das nicht gut ist. Eine der drei Schrauben bestand nur noch aus dem Schraubenkopf und einem kleinen Stummel des Gewindes - das kann nicht dicht gewesen sein! Dementsprechend  sah es dann  auch  unter  der Steckerbuchse  aus! Die Dichtmasse innerhalb der Flachdichtung verhärtet und zerbröselt, die Kabelbuchsen und Kabel korrodiert; ein Kabel war eigentlich gar nicht mehr da. Ich frage mich, wie konnten da vorletztes Jahr überhaupt noch Elektronen durchkriechen?

Nachdem ich die Steckerbuchse abmontiert und sauber gemacht habe, löst sich meine Hoffnung, das ganze noch retten zu könne, in Wohlgefallen auf. Den Stecker kann ich nachkaufen, aber das Problem liegt im Schiff: Die Kabel sind leider oberhalb der Deckenverkleidung verlegt, die ich niemals zerstörungsfrei abbekomme. Es gibt nur einen kleinen rechteckigen Ausschnitt in der Nähe der Kabeldurchführung zum Deck, innerhalb dessen ich Zugriff auf das Kabel habe. Ich ziehe also die Kabel, bzw. das, was davon noch übrig ist, nach unten aus der Decksdurchführung heraus. Ich schneide die von außen sichtbar schadhaften Enden ab und isoliere beide Enden auf einer Länge von ca. 4 cm ab. Leider bewahrheitet sich meine Befürchtung, dass sich die Korrosion im Kabel fortgepflanzt hat. Ich schneide noch ein paar Zentimeter des Kabel ab und lege erneut die Kupferdrähte frei - auch hier immer noch Korrosion. Weiter kann ich das Kabel nicht kürzen, da ich dann dort nicht mehr dran komme. Ich entscheide mich dafür, es mit dem Kabel in seinem jetzigen Zustand zu probieren. Die abgeschnittenen Enden ersetzte ich durch neue Kabel, um diese wieder nach oben an Deck zu führen. Um eine möglichst große Kontaktfläche zwischen den Kupferdrähten des alten (korrodierten) und neuen Kabels zu erzielen, fächere ich die um ca. 4 cm abisolierten Enden auf und "verzwirbel" sie. Die Enden sichere ich zusätzlich mit Lüsterklemmen. Das ganze isoliere ich dann noch mit Schrumpfschläuchen. So verbinde bzw. verlängere ich normalerweise keine Kabel, aber in diesem besonderen Fall wollte ich eine möglichst große Kontaktfläche beider Kupferdrähte herstellen, um einen möglichst geringen Gesamt-Widerstand trotz Korrosion zu erzielen.

Bei dem neu gekauften Stecker verwende ich nur das Innenteil, denn der neue Stecker hat äußerlich etwas andere Abmaße - außerdem passt die glänzende Optik nicht zu den anderen beiden Steckern auf dem Holzsockel. Ich kann das Innenteil des neuen Steckers in die alte Steckerfassung stecken, muss aber die kleine Bohrung zum Arretieren des Innenteils in der Buchse neu setzen.

Vor der Montage des Steckers, schleife ich den alten Lack herunter. Nicole baut dann das ganze mit ein paar Lackschichten wieder auf. Bei der Montage des Steckers setze ich neue, um ca. 45° versetzte Bohrungen, da in den alten Bohrungen noch kleine Reste der korrodierten Schrauben sitzen. Nachdem ich die Steckerbuchse wieder montiert habe, messe ich die Spannung, die vom Ladegerät an dem Stecker ankommt: 14,57 V - naja! Ich bin sehr gespannt, ob die Spannung der Batterie ohne Ladegerät ausreicht, um die LED zum Leuchten zu bringen!

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Das war unser Delphin-Treffen 2023!

Vereinshaus des SVE, 18.02.2023

Nach der obligatorischen, zweijährigen Zwangspause konnte endlich wieder unser Wintertreffen der Delphin-Liebhaber im gewohnten Rahmen, im Vereinsraum des Seglerverein Elmshorn, stattfinden. Nicole und ich haben uns sehr gefreut, so viele bekannte Gesichter, auch sog. "Ehemalige" wiederzusehen! Schön, dass Ihr an unserem jährlichen Treffen festhaltet!

Erstmalig nahmen auch Liebhaber des Stahl-Delphins, der bereits in den 50er-Jahren gebaut wurde, teil. Wir waren uns mit Stefan Eller, der die Stahl-Delphine "unter seinen Fittichen hat", einig, dass es eine gute Idee ist, beide Konstruktionsvarianten aus der Feder von Theodor Stölken zu diesem Treffen zusammenzuführen. Danke Stefan, für die Organisation!

Wir haben uns dieses Mal wieder über sehr interessante Vorträge gefreut! Peter Horn, einer der drei Ur-Väter des Kunststoff-Delphins, gab uns einen Überblick über die zu erledigenden "wiederkehrenden Prüfungen" und Instandhaltungs- und Wartungsmaßnahmen an der Antriebsmaschine. Dabei wurde mir verdeutlicht, dass es bei uns an der einen oder anderen Stelle noch Luft nach oben gibt! Seinen Beitrag findet Ihr oben unter der Rubrik "Know How" - oder über diesen Link:

 Wartung / Einwinterung des Schiffsdiesels

Im Anschluss gab uns Burkhard Wöhl interessante Einblicke in die Welt der LiFePO4-Batterien. Vorteile, wie Langlebigkeit, hohe Kapazität, variable Einbaulage uvm. stellen gewichtige Beweggründe dar, sich mit diesem Thema zu befassen!

Anselm Werthschulte berichtete schließlich mit eindrücklichen Bildern von seinem umfassenden Refit seiner "Sanssouci", Baunummer-Nr. 27. Anselm hat dabei vor fast Nichts zurückgeschreckt: Neben dem Einbau einer neuen Antriebsmaschine, machte er sich auch an die Tieferlegung des Brückendecks. Das umfangreiche Bildmaterial zeugt von großem handwerklichem Geschick und interdisziplinären Kenntnissen!

Bei meinem Vortrag berichtete ich von unserer in die Jahre gekommenen Gas-Heizung der Firma Truma. Ich berichtete in Kurzform von den Umbaumaßnahmen, die nach Übernahme unserer "Hanna" notwendig waren, um den Anforderungen aus der ISO 10239 und der DVWG G 608 gerecht zu werden.  Leider hatten wir in der letzten Saison zunehmende Probleme mit unserer Truma E 28000. Truma hat den Service für Bootsheizungen schon lange eingestellt und es gibt auch kein Nachfolgemodell mit einer Boots-Zulassung. Was bleibt, ist entweder eine Reparatur oder Instandsetzung der alten Heizung mit gebrauchten Teilen, oder der Einbau einer intakten gebrauchten Gasheizung - am besten aus einem Wohnmobil, da die Heizung dann sehr wahrscheinlich nicht mit Salzwasser in Kontakt gekommen ist. Ansonsten muss man sich nach Alternativen, wie z. B. einer Dieselheizung umschauen.

Am Rande sei bemerkt, dass auch das vierbeiniger Crew-Mitglied der "Liekedeeler" (Baunummer 3), das auf den Namen "Fili" hört, die Veranstaltung mit großem Interesse mitverfolgte!

Ein echtes Highlight war wieder das bunte Kuchenbuffet - ein herzlichen Dank für die leckeren Kuchen und Torten!

Leider müssen sich drei Delphin-Liebhaber aus gesundheitlichen bzw. altersbedingten Gründen von ihren geliebten Schiffen trennen. Es handelt sich u.a. um die Baunummern 46 ("Adelante"), zu der es bereits hier auf der Delphin-Seite eine Verkaufsanzeige gibt: Hier ist der Link dazu:

Baunummer 45 – „Adelante“ zu kaufen!

Weitere Anzeigen werden wahrscheinlich folgen.

Wir wünschen Euch Allen eine schöne Sommerzeit, egal ob mit oder ohne Schiff, Hauptsache gesund!

Nicole & Axel

 

Baunummer 45 – „Adelante“ zu kaufen! -VERKAUFT!

Der Verkauf erfolgt auf VB!

Kontakt:

Matthias Rühmkorf
0172 54 16 848

Dieser Delphin 66 wird aus erster Hand abgegeben. Der Verkauf erfolgt aus gesundheitlichen und altersbedingten Gründen.

Rumpf und Deck wurden 1977 von der Werft Fiberglas Technik, Neu Wulmsdorf geliefert. Der Rumpf ist 12 cm höher als der Serienbau.

Rumpf und Deck des Bootes sind aus GFK. Das Gelcoat ist original und nicht überlackiert.

Mast, Baum und Rollfock aus Aluminium.

Der Ausbau erfolgte in Teak mit vielen Besonderheiten.

Motor: 3 Zylinder Nanni-Diesel, 29 PS

Liegeplatz: HYG Wedel

Weiter Infos über direkten Kontakt.

Wartung / Einwintern des Bootsdiesels

Aus dem Vortrag von Peter Horn gehalten beim Wintertreffen 2023:

Die hier beschriebenen Maßnahmen werden beispielhaft an einem 3-Zylinder Yanmar mit Zweikreiskühlung dargestellt.

Motormodel: Yanmar 3GM30F, Engine Nr. 22540 (Baujahr 1998)

Getriebe: KM2P, Ratio: 1: 2,62, Nr. 50422

 

Download

Hier das Dokument als PDF zum Donwloaden:

Einwintern Bootsdiesel

 

Wintertreffen der Delphin-Liebhaber 2023

Unser nächstes Wintertreffen findet am Samstag, den 18. Februar 2023 im Vereinsraum des SVE in Elmshorn statt -  Beginn ist 15 Uhr.

Wir schlagen folgenden Ablauf für unser Treffen vor:

  1. Begrüßung durch Nicole und Axel Breuer
  2. Alte Gasheizung - neue Dieselheizung? (Axel Breuer)
  3. Einwintern des Motors am Beispiel eines Yanmar (Peter Horn)
  4. Kaffepause mit Kuchenbuffet
  5. LiFePO4-Batterien - Ein Erfahrungsbericht von Burkhard Wöhl
  6. Anselm Werthschulte berichtet über seinen Refit/Umbau seiner "Sanssouci" - dazu gibt es Bilder
  7. Offener Erfahrungsaustausch - geselliges Zusammensein

Alle Infos auf einen Blick:

Datum:  Samstag, den 18. Februar 2023
Beginn ist :  15 Uhr
Veranstaltungsort:  Vereinshaus des SVE
Adresse:   Wisch 20, 25336 Elmshorn
„Notfallnummer“:   0176 – 325 38 98 7
E-Mail:   axelbreuer@gmx.de

"Kurzentschlossene" sind herzlich willkommen. Bitte tragt Euch möglichst in diese Online-Tabelle ein:  Anmelde-Tabelle

Wir freuen uns auf Euch,

bis dahin,

Nicole und Axel ("Hanna" - Baunummer 9)

Geschafft!

21.10.2022, SVE (Elmshorn)

Heute ist ist es nun so weit!, genug Wasser!

Der Webseite des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie entnehmen wir, dass das heutige Mittaghochwasser ca. 30 cm niedriger als das mittlere Hochwasser ausfallen wird - das sollte reichen! Bevor wir an der Reihe sind, geht erst noch eine LM 27 mit ungefähr gleichem Tiefgang aus dem Wasser. Sollte das klappen, schaffen wir es definitv auch. Gestern jedenfalls lief das Hochwasser einen Meter niedriger auf, so dass die LM nicht auf den Slippwagen kommen konnte. Dadurch, dass nun heute zwei Schiff hochslippen und das Hochwasser niedriger ausfällt, ist das Zeitfenster zum Slippen entsprechend gering.

Wichtig für ein reibungsloses Slippen ist das Vorbereiten von Leinen, die von den Rungen des Slippwagens nach hinten zum Heck geführt werden. Und es ist wichtig, dass man weiß, wo die Rungen im Vergleich zum Schiff positioniert sein müssen, damit beim Hochziehen des Slippwagens das Schiff in der richtigen Position auf dem Wagen zu liegen kommt. Bei uns müssen die Rungen zwischen den beiden großen Fenstern der Kajüte stehen. Das Slippen der LM 27 geht reibungslos vonstatten und auch wir bekommen unsere Hanna auf Anhieb aus dem Wasser. Es ist mittlerweile Routine. Leider schaffen wir es diese Jahr nicht, nochmal vorher auf die Krückau hinauszufahren, um das Schwert ein paar Mal auf und ab zu ziehen. Dadurch bekommen wir den Schlick, der sich beim Niedrigwasser in den Schwertkasten drück, heraus. Das erledigen wir dann "im Kleinen", als wir oben auf der Slippbahn stehen. Dort können wir Dank der Konstruktion unseres Slippwagens das Schwert ca. 20 cm herunterlassen - das ist besser als Nichts.

Wir haben kaum Bewuchs an unserem Unterwasserschiff, da wir ja im Sommer einmal das Schiff aus dem Wasser genommen hatten, um es von Muscheln uns Pocken zu befreien.

Nach dem Abkärchern geht es dann in die Halle. Es fehlen nur noch wenige Schiffe und dann kann das Tor für die Wintersaison geschlossen werden.

Wir nehmen uns vor, schon bald mit den Winterarbeiten zu beginnen.

Warten auf Wasser!

21.10.2022, SVE (Elmshorn)

Unseren Mast haben wir bereits vorgestern, am 19.10.2022 gelegt. Die Herbstfärbung ist in vollem Gange und viele Blätter fallen bereits von den Bäumen. Gepaart mit Sonne, ist das eine schöne Jahreszeit. Das Laub sammelt sich allerdings auch auf Deck unserer Hanna. Es wird Zeit, dass sie in die Halle kommt. Aber so einfach ist das nicht, denn wir haben Ostwindlage und somit viel zu wenig Wasser zum Slippen - gestern fiel das Hochwasser fast 1 Meter niedriger als das mittlere Hochwasser aus. Wir werden heute oder morgen nochmal einen Versuch starten!

Rückführung 2022 Teil II

23.09.2022, Rendsburger Stadthafen - Gieselau-Kanal

Auf Grund der Windvorhersagen sind wir an den letzten beiden Wochenende nicht von Rendsburg aus weiter gefahren. Somit haben wir unser Schiff schweren Herzens zwei Wochen im Rendsburger Stadthafen liegen gelassen haben.

So kommt es, dass wir nun erst heute, am Freitag den 23. September mit der Bahn nach Rendsburg fahren, um den zweiten und letzten Teil unserer diesjährigen Rückführung abzuschließen. Mein äußerst gespaltenes Verhältnis zur Deutschen Bahn wird abermals auf eine sehr harte Probe gestellt: Nachdem der Zug in Elmshorn mit nur wenig Verspätung abgefahren ist, ist eine Station vor unserem Zielbahnhof in Nortorf die Zugfahrt beendet! Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt dann die Ansage: "Liebe Fahrgäste, auf Grund einer Streckensperrung kann dieser Zug leider nicht weiterfahren. Wir fahren zurück nach Neumünster!". Bevor wir uns wieder von unserem Ziel Rendsburg entfernen, steigen wir lieber hier in Nortorf aus und versuchen von hier nach Rendsburg zu kommen. So machen es die meisten anderen Bahnopfer auch. Denn ob und wann von Neumünster ein Schienenersatzverkehr eingerichtet wird, weiß man bei der Bahn nicht. Wie wir dann leidvoll erfahren müssen, ist es um die Infrastruktur in Nortorf nicht sonderlich gut bestellt. Das ist bei einer Einwohnerzahl von knapp 7.000 Einwohnern auch nicht anders zu erwarten. Es gibt einen Bus, der aber erst in mehr als einer Stunde von Nortorf Richtung Rendsburg fährt. Was jetzt bleibt, ist eigentlich nur ein Taxi. Zu Fuß wären es gut 23 Kilometer - das ist zu weit! Natürlich sind wir nicht die Einzigen, die auf die Idee gekommen sind, ein Taxi zu organisieren. Schließlich spreche ich zwei "Bahnbrüchige" an, die offensichtlich auf ein Taxi warten. Wir haben Glück, die beiden Bahnopfer wollen ebenfalls nach Rendsburg.

Nachdem wir nun mit deutlicher Verspätung in Rendsburg an unserem Schiff ankommen, beeilen wir uns mit dem Ablegen. Wir müssen es heute nämlich noch vor Einbruch der Dunkelheit bis zum Gieselau-Kanal schaffen, da wir morgen gegen Mittag zum Schleusen in Brunsbüttel sein müssen, um dann mit dem restlichen, auflaufenden Wasser nach Glückstadt zu kommen. Dort findet morgen dann das gemeinsame Absegeln unseres Vereines statt.

Beim Passieren der Eisenbahnbrücke in Rendsburg freuen wir uns, die Schwebefähre wieder in Betrieb zu sehen. Im Jahr 2016 kam es zu einer Kollision mit dem Frachtschiff "Evert Prahm" und ein Neubau war erforderlich.

Mit dem letzten Büchsenlicht biegen wir hinter der Kanalfähre "Oldenbüttel" rechts ab und machen uns an der westlichen Seite der Steganlagen vor der Gieselau-Schleuse fest. Ein schöner und ruhiger Ort zum Übernachten. Wichtig ist nur, das Schiff nicht zu fest an den Steganlagen anzubinden, da es durch die Berufsschifffahrt auf dem Kanal zu nennenswerten Änderungen des Pegels kommt. Wir binden die Vor- und Achterleine lose an und bringen eine Vor- und Achterspring aus.

24.09.2022, Gieselau-Kanal - Glückstadt

Heute am frühen Morgen fällt es uns schwer, aus der Koje zu kommen. Es ist klamm und recht kühl, außerdem fällt leichter Regen - nicht sehr einladend. Es hilft aber nichts, wir müssen unseren Zeitplan einhalten. Es ist diesig, als wir auf den Kanal fahren. Ich installiere die Positionslaternen. Nach einer dreiviertel Stunde nähern wir uns der Weiche "Fischerhütte", wo sich mehrere größere Frachter bzw. Feeder in Warteposition befinden. Die Signalmasten zeigen eine Sperrung für die Berufsschifffahrt an, Sportboote dürfen aber weiterfahren. Es ist etwas unheimlich, so nahe an den riesigen Schiffen vorbeizufahren, denn viel Platz ist zwischen den Bordwänden und den großen Dalben auf der Steuerbordseite nicht.

Um 20 Minuten vor 12 Uhr sind wir im Wartebereich der Schleuse in Brunsbüttel angekommen und nach einer halben Stunde Wartezeit dürfen wir auch schon in die kleine Nordkammer fahren. Ein Betriebsmitarbeiter der Schleuse weist die Sportboot-Skipper an, diese zügig zu verlassen. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und fahren durch die sich noch öffnende Schleuse auf die Elbe hinaus. Zwischenzeitlich hatten wir den Schleusenfunk auf Kanal 13 verfolgt und mitbekommen, dass sich die "Klostersande", ursprünglich eine Getreidefrachter der Firma Peter Kölln, im Wartebereich vor der Schleuse auf der Elbe befindet. Als wir hinter der Schleuse links herum auf der Elbe Richtung Glückstadt abbiegen, begegnen wir der "Klostersand", um deren Erhalt sich der "Förderkreis MS Klostersande e. V." seit 2013 bemüht. Auch Nicole ist dort seit Jahren Fördermitglied.

Dank des auflaufenden Wassers erreichen wir nach 2 Stunden Fahrt Glückstadt, wo wir uns im Außenhafen festmachen. Zum Überbrücken der Zeit bis zum Absegeln um 18 Uhr gehen wir zum Marktplatz und trinken bei Klingbeil einen Kaffee. Unser Jüngster inhaliert ein großes Stück Marzipantorte.

Mit 68 Mitgliedern ist das diesjährige Absegeln sehr gut besucht und findet das erste Mal im Restaurant "Zur Alten Mühle" statt, das direkt am Glückstädter Hafen liegt. Das Kartoffelbuffet ist wirklich absolut lecker. Uns freut sehr, dass auch der erste Vorsitzende des SVG an der Veranstaltung teilnimmt. In seiner kurzen Ansprache bringt er zum Ausdruck, dass es eine schöne Idee wäre, wenn die Vereine auf der nördlichen Seite der Elbe künftig etwas näher zusammenrücken.

25.09.2022, Glückstadt - SVE

Gegen Mittag legen wir ab und nehmen Kurs auf unseren Heimathafen. Um 14:15 Uhr sind wir vor dem Hafen des SVE, das sind gut 2,5 Stunden vor Hochwasser (um 16:50 Uhr in Elmshorn). Wir schaffen es daher nur gerade einmal in Boxengasse unseres Hafens - unser Liegeplatz liegt noch "trocken" (auf dem Bild ist unser Platz schon mit etwas Wasser bedeckt). Ich lasse das Schlauchboot zu Wasser und setze an Land über. So kann ich schonmal unser Auto von zu Hause holen. Nach knapp 1,5 Stunden Wartezeit schaffen wir es dann mit vollem Einsatz unserer Maschine auf unseren Platz.

Auch wenn sich die Segelsaison nun spürbar dem Ende neigt, sind wir froh, unsere Hanna wieder im SVE zu haben.

Wir sind schon gespannt, ob wir dieses Jahr nochmal los kommen.