Das war unser Delphin-Treffen 2024!

Vereinsraum des SVE, 10.02.2024, 15:00 Uhr

Es ist schön, wenn die (eigenen!) Kinder größer werden! So bedarf es am heutigen Samstagmorgen nur wenig Überzeugungsarbeit, um unseren Jüngsten zur Mithilfe bei den Vorbereitungen für unser heutiges Delphin- Treffen zu motivieren. Das Eindecken der Tische läuft ihm locker von der Hand, so dass Nicole und ich uns um Deko, Kaffee, Technik etc. kümmern konnten - so macht es wirklich Spaß! Unser Vereinskamerad Christoph und seine Frau Conny kümmern sich derweil noch um eine defekte Lampe und sorgen dafür, dass der Vereinsraum wieder in gewohnter Weise zur Verfügung steht! Herzlichen Dank dafür!

Gegen kurz nach 15 Uhr können wir dann mit unserem Treffen beginnen. Im Rahmen unserer einleitenden Worten sprechen wir allen treuen Delphinliebhabern unseren aufrichtigen Dank aus, auch denjenigen, die Ihr Schiff, aus welchen Gründen auch immer, abgeben mussten und trotzdem gekommen sind (kaum einer gibt seinen Delphin freiwillig her!). Wir haben uns auch sehr über neue Delphin-Liebhaber gefreut, die wir auf diesem Wege herzlich willkommen heißen.

Das mittlerweile traditionelle Kuchenbuffet ist dieses Jahr wieder äußerst vielfältig und opulent ausgefallen - herzlichen Dank dafür! Unser Dank gilt auch den fleißigen Helfern beim Abwasch und beim "Rückbau" des Raumes, sowie Jens, der sich wieder einmal zuverlässig um die Getränke gekümmert hat!

Unsere kleine Vortragsreihe starte ich mit aktuellen Infos zu Verkäufen von Delphinen, unserem Besuch bei der "Boot" und einem kurzen Bericht über den Tausch unseres Wellenlagers.

Nach einer wohlverdienten Kaffeepause mit dem Verzehr der kulinarischen Köstlichkeiten des Kuchenbuffets, präsentiert Burkhardt ("Globetrotter", Baunummer 32) in seinem äußerst kurzweilig vorgetragenen Beitrag über seine Vorgehensweise bei der Instandsetzung seines Laufdecks. Hierbei handelt es sich um eine respektable und eigenhändig durchgeführte Reparatur, deren Notwendigkeit in dem durch Nässe weich gewordenen Laminat begründet liegt. Die von Burkhardt eindrücklich beschriebenen Maßnahmen erfordern handwerkliches Geschick im Allgemeinen und eine ruhige Hand im Umgang mit dem Fein Multitool im Speziellen. Beides ist ganz offensichtlich hier vorhanden, was sich anhand der eindrucksvollen Bilder zweifelsfrei belegen lässt. Dieses Thema stieß nach Verkündung der Agenda bereits im Vorfeld auf Interesse und bewog Mitglieder aus unserem Verein, die sich mit Engagement um unser Vereinsschiff "Damian" (Baunummer 5) kümmern, an dem Treffen teilzunehmen.

Im Anschluss daran berichtet Anselm ("Sanssouci", Baunummer 27) von seiner Tour in den Norden unseres Nachbarlandes Dänemark. Sein beeindruckendes Bildmaterial vom Mariager- und Limfjord, die in zum Teil malerische Landschaften eingebettet sind, machen in Verbindung mit Anselms authentischer Art der Präsentation, Lust auf eben solch ein Abenteuer. Nicole und ich sind uns einig: Wir überlegen nicht ob wir dort hin fahren werden, sondern lediglich wann!

Lieber Anselm, lieber Burkhardt: Herzlichen Dank für Eure Vorträge, denen es weder an substanziellen noch an spannenden Inhalten mangelte!!

Den offiziellen Teil unseres Treffens runden wir mit einem gemeinsamen Gang durch die Halle 1 unseres Vereins ab. Denn, wie ich zu Beginn der Vorstellung der Agenda bereits andeutete, handelt es sich in unserem Verein um die weltweit größte Ansammlung von Delphinen! Nicht ohne Stolz können wir fünf Exemplare hier und heute bei uns in der Halle 1 des SVE präsentieren.

Unser Treffen der Delphin-Liebhaber endet gegen 19 Uhr. Einige haben noch einen weiten Heimweg vor sich. Wir danken Allen, die dabei gewesen sind und auch denjenigen die eine weite Anfahrt, wie Lippstadt, Cuxhaven, Nordstrand oder auch Lübeck auf sich genommen haben. Alle die dabei sein wollten aber nicht konnten,  können nächstes Jahr wieder die Chance ergreifen. Denn: Nicole und ich haben uns wirklich sehr über Euren Zuspruch und die unglaublich entspannte Atmosphäre sowie die anregenden und informativen Gespräche gefreut! Das ist Ansporn genug, um das nächste Treffen in 2025 zu initiieren!

Eure Nicole und Axel ("Hanna", Baunummer 9).

Wintertreffen der Delphin-Liebhaber 2024

 

Ob GFK oder Stahl: Egal!

Wir treffen uns wieder in den Räumen des Seglervereins Elmshorn (SVE)! Hier die Daten:

Datum:                 Samstag, den 10. Februar 2024
Beginn ist :            15 Uhr
Veranstaltungsort:    Vereinshaus des SVE
Adresse:              Wisch 20, 25336 Elmshorn
„Notfallnummer“     0176 – 325 38 98 7
E-Mail:                axelbreuer@gmx.de

Wir haben für unser Treffen folgende Programmpunkte vorgesehen:

  1. Begrüßung durch Nicole und Axel Breuer
  2. Aktuelles („neu dabei“, Verkäufe, etc.)
  3. Boot 2024“ – ein ungebrochener Trend
  4. Stahldelphin – Baunummer 40 – „Holnis“
  5. Kurzer Bericht von der Hanna-Crew über den Tausch des Wellenlagers
  6. Kaffeepause mit Kuchenbuffet
  7. Burckhard Wöhl:„Ausbesserungen am Laufdeck“
  8. Anselm Werthschulte: „Reisebericht: Mariager Fjord und Limfjord“
  9. Gang durch die Bootshalle des SVE
  10. Offener Erfahrungsaustausch - geselliges Zusammensein

Wer noch gerne dabei sein möchte, kann gerne kommen. Um Anmeldung wird jedoch gebeten (Kontaktdaten s.o.)!

Wir freuen uns auf Euch,

bis dahin,

Nicole und Axel ("Hanna" - Baunummer 9)

 

Baunummer 809 – „Amphitrite“ zu kaufen!

Liebe Delphinfreundinnen und - Freunde,

den Grund für meinen Wunsch, mich von meinem Delphin 80
"Amphitrite" zu trennen, nennt man wohl "aus Altergründen".

Es würde mich sehr freuen, wenn sie weiter in gute Hände
käme.

Viele Grüße
Bodo Giese

01724061093
bodo.giese@web.de

Hier geht es zum Steckbrief der "Amphitrite": Baunummer 809 – Amphitrite

Winterlager 2023/2024: Es ist geschafft!

17.10.2023, SVE 

Malerisch liegt der Hafen des SVE in der Elbmarsch bei gleißender Abendsonne. Das Herbstwetter meint es heute gut mit uns, denn die Tage zuvor waren von starkem Regen, Westwind und kühlen Temperaturen geprägt.

Der regelmäßige Blick auf die Wetter-App sowie die Wasserstandsvorhersagen des BSH ist zu dieser Jahreszeit obligatorisch! So nehmen wir zur Kenntnis, dass sich gegen Ende der Woche eine Ostwindlage durchsetzt, was für mehrere Tage zu niedrigen Wasserständen an der Elbe und der Krückau führt. Gleichzeitig sollte man den Slipbetrieb bei uns im Hafen im Blick haben, um zu wissen, wann man an der Reihe ist, und, um sich möglichst rechtzeitig in die Liste fürs Slippen einzutragen. Heute Abend müssen wir die Chance ergreifen, denn so wie es aussieht, wird der niedrige Wasserstand ein paar Tage anhalten.

Nachdem wir unseren Slipwagen ins Wasser gelassen haben, manövrieren wir unser Schiff auf den Wagen und positionieren es so, dass sich die Rungen am hinteren Rand der vorderen Fenster befinden. Mit vier Leinen fixieren wir das Schiff an den Rungen und dann geht es auch schon aufwärts. Oben vor der Halle lasse ich bei laufender Maschine noch schnell das seeseitige Kühlwasser ab und fülle verdünnten Frostschutz über den Wasserfilter nach. Auch unsere Toilette spüle ich mit Frostschutz durch. Die Kugelventile drehe ich auf 45°. Dann mache ich mich mit dem Hochdruckreiniger an das Reinigen des Unterwasserschiffes. Wir sind sehr erleichtert, dass dieses frei von Pocken oder gar Muscheln ist. Im Anschluss kommt dann unsere Hanna in der Halle auf ihren Platz. Die Winterarbeiten können beginnen. Es gibt dieses Jahr einiges zu tun: So muss ich z.B. das Sternlage der Antriebswelle und den Rutscher der Mastschiene erneuern, mich um das verdammte Dampferlicht kümmern uvm.

Rückführung 2023 – Teil 2

08.09.2023, Stadthafen Rendsburg - Gieselau Schleuse

Wieder erleiden wir Schiffbruch mit der Bahn: Für unsere Zugverbindung von Elmshorn nach Rendsburg kommt erst die Meldung "Reparatur am Zug", schließlich heißt es "Fahrt entfällt". Das tun wir uns nicht mehr an und stiegen um aufs Auto. Wir kommen gut durch, beladen unser Schiff und legen sofort ab, denn wir wollen noch vor Sonnenuntergang an der Gieselauschleuse sein.

Wir passieren die historische Eisenbahnbrücke mit der neu gebauten Schwebefähre. Schön, diese wieder nach dem Unfall im Jahr 2016 in Betrieb zu sehen.

Als wir ca. 1,5 Seemeilen vor der Lotsenstation Rüsterbergen sind, können wir auf Höhe der Lotsenstation ein Segelboot unter Motor beobachten, dass plötzlich seinen Kurs nach Backbord ändert und seine Fock ausrollte. Ein Stück weiter dahinter nimmt ein Lotsenboot, dass gerade bei einem Frachter längsseits gegangen war, Kurs auf dieses Sportboot. Auch wenn es von uns aus noch weit weg ist und Details nicht erkennbar sind, wird klar, dass das Sportboot Probleme hat. Ein weiteres Sportboot, eine X-Yacht, befindet sich zufälligerweise auch gerade auf Höhe der Lotsenstation und ändert ebenfalls seinen Kurs in Richtung des Havaristen. Kurz bevor wir die Stelle erreichen, ist bereits eine Schleppleine von der X zum Havaristen ausgebracht und die X schleppt das ca. 40 Fuß große Segelboot ab. Dass wäre sonst unser Job gewesen, wenn wir zuerst dort gewesen wären. Mit ungefähr 2,5 Knoten überholen wir den Schleppverband und sind gespannt, wo wir diesen wiedersehen.

Als wir vor der Gieselauschleuse fest gemacht haben, kommt, wie vermutet, der Schleppverband herein und der Havarist macht gegenüber am Steg fest. Die X-Yacht hingegen fährt weiter.

Hinter uns am Steg liegt eine "Trintella" aus Glückstadt. Die Eigner sind vom SVG und wir werden uns nächstes Wochenende wiedersehen, denn unser Verein und der SVG feiern zusammen das sog. "Absegeln". Damit wird im Prinzip das Ende der Segelsaison eingeleitet.

09.09.2023, Gieselau Schleuse - Ankern in der Ostemündung

Gegen 8 Uhr starten wir den Motor und brechen zur Schleuse in Brunsbüttel auf. Um kurz nach 12 Uhr fahren wir nach ca. 20 Minuten Wartezeit in die Schleuse. Und nach weiteren 20 Minuten öffnet sich das Schleusentor zur Elbe. Wir nehmen Kurs auf die Ostemündung. Ungefähr 2 Stunden vor Niedrigwasser nähern wir uns vorsichtig dem der Oste vorgelagerten Osteriff. Da das Waser noch 2 Stunden abläuft, wollen wir an dieser Stelle keinesfalls festkommen. Mit mindestens 1 Meter Wasser unterm Kiel kommen wir aber gut durch und fahren den Anker im südlichen Bereich der Ostemündung ein. Unseren Ankerplatz haben wir so ausgewählt, dass wir bei Niedrigwasser noch ca. 0,7 Meter unterm Kiel haben. Für die Berechnung der Länge der Ankerkette berücksichtigen wir noch drei Meter Tidenhub. Wir haben schon sehr oft in der tidenabhängigen Elbe geankert und nie Probleme mit der wechselnden Strömungsrichtung gehabt.

Man liegt hier in der Ostemündung auch bei Hochwasser sehr geschützt. Wir genießen die wunderschöne Natur und das sommerliche Wetter, das zum Baden einlädt. Von hier aus hat man eine weiten Blick auf die Elbe bis zur Brunsbütteler Schleuse und den rechts daneben liegenden Industrieanlagen, wie das neue LNG-Terminal, das im Stilllegungs- und Abbauverfahren befindliche KKW Brunsbüttel sowie auf einen ganzen Wald von Windkraftanlagen. Dem ganzen optisch vorgelagert das Osteriff mit freiliegenden Sandbänken, auf denen es sich Seehunde gemütlich gemacht haben. Es ist schon eine krasser Mix aus Natur und Industrie!

Wegen der Strömung lassen wir für eine sorgloses Badevergnügen einen Fender an einer langen Leine hinten am Heck ins Wasser. So stark ist die Strömung aber letztendlich gar nicht, das hatten wir schon deutlich schlimmer. Das Wasser ist hier 22 Grad warm, so dass wir es lange in der Oste aushalten können. Mit SUP und Schlauchboot fahren wir am Nachmittag zur nahegelegenen Sandbank, die bei Niedrigwasser komplett frei liegt. An der östlichen Seite der Sandbank hat sich ein kleiner steiler Hang zur Oste hin gebildet. Von hier aus kann man herrlich ins Wasser springen kann.

Am Abend legen sich zwei große Katamarane neben uns. Wir erleben schließlich einen traumhaften Sonnenuntergang und die Nacht über liegen wir hier so ruhig, wie in Abrahams Schoß.

10.09.2023, Ankern in der Ostemündung - SVE

Gegen 8 Uhr hole ich die Ankerkette ein und wir nehmen Kurs auf die Krückaumündung. Gut 1,5 Meilen hinter dem Krückausperrwerk sichten wir einen Seehund auf der Au (auf dem Bild gerade eben zu erkennen). Mein Kommentar vom Ruder aus: "Die Seehunde werden auch langsam zur Plage!" Ich ernte wütende Blicke (war nur Spaß!). Wir erreichen unseren Heimathafen gegen Mittag.

Dieser zweite Teil der Überführung hat mit dem Ankerplatz in der Ostemündung mit einem absoluten Highlight geendet. Das werden wir ganz sicher wiederholen !

 



Segeltörn 1. Mai

Vorab: Dass unsere "Hanna" nach dem Winterschlaf in diesem Glanz erstrahlt (siehe Titelbild), ist das alleinige Werk meiner Frau, die sich an so manchem Wochenende im Winter aufgerafft hat, um sich in der nasskalten Halle mit Hingabe und der leichten Neigung zur Perfektion an das Anschleifen und Lackieren der vielen Holzflächen sowie an das Polieren und Versiegeln des Schiffsrumpfes gemacht hat.

28.04.2023; Marina Minde

Die Fahrt mit dem Auto nach Marina Minde war heute etwas nervig - sehr viel Verkehr und Staus, so z. B. vor der Rader Hochbrücke. Als wir über die Grenze nach Dänemark fuhren, und uns in Sicherheit wogen, wurden wir von einem Stau in Dänemark, kurz vor unserem Ziel überrascht. Bestimmt einen Kilometer vor dem kleinen Ort Overby fahren wir direkt auf ein Stauende zu. In der Ortschaft wurde eine Baustelle mit Ampel eingerichtet - super das Ganze kostet und weitere 15 Minuten, nicht tragisch, aber es zerrt an den Nerven!

In Marina Minde angekommen, beladen wir das Schiff, bauen wegen des einsetzenden Regens kurzentschlossen die Kuchenbude auf und verbringen den Abend und auch die Nacht, anstatt vor Anker, hier in Marina Minde.

29.04.2023; Marina Minde - Høruphav Havn

Morgens noch bedeck - später aufklarend und wir segeln am Vormittag mit achterlichem Wind nach Høruphav Havn - traumhaft! Die Sonne scheint, toller Segelwind, später nach Kursänderung in der Sonderburg Bucht fahren wir 6 Knoten und mehr.

In Høruphav Havn suchen wir uns eine Box mit einer weiteren freien Box daneben. Wir erwarten heute Nachmittag unsere Freund aus der Schlei. Ich gehe eine Runde joggen und genieße die wunderschöne Natur entlang des Wassers und dann zurück durch den angrenzenden Wald.

Obwohl es abends beim Grillen noch ganz schön frisch ist, wird es ein geselliger Abend - viel los ist im Hafen aber nicht. Viele bleiben auch einfach auf Grund der Temperaturen an Bord.

30.04.2023; Høruphav Havn - Langballigau

Am späten Vormittag, nach einem gemeinsamen Frühstück brechen wir auf mit Kurs auf Langballigau. Wir ziehen uns ohne Motor aus der Box Segeln mit ausgerollter Fock aus dem Hafen. Später haben wir mit extrem wechselnden Winden zu tun. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das schonmal so krasse erlebt habe. Auf der Sonderbug Bucht kommt der Wind mal aus Nordwest, dann plötzlich aus Südwest, Mal mit 1 bis 2 Beaufort, mal mit 4 bis 5. Schließlich schläft der Wind ein und wir motoren nach Langballigau. Wir legen uns wieder in die selbe Box, wie letztes Wochenende. Auch hier raffe ich mich auf und steige in meine Sportklamotten - entlang der Förde bis zum "Imbiss Strandgut", dort geht es dann eine für mich sehr herausfordernde Steigung hinauf zur Straße. Ich bin kurz davor zu pausieren, schaffe es aber gerade so, durchzuhalten. Oben angekommen, habe ich einen sehr schönen Blick auf die Flensburger Förde - davon musste ich einfach ein Foto machen. Schließlich laufe ich durch Niederung der Langballigau zurück zum Hafen - auch wirklich eine wunderschöne Tour!

Wir können den kleinen Hafen Langballigau mittlerweile wirklich empfehlen - es ist ein von Tourismus geprägter Ort mit sehr abwechslungsreicher Gastronomie, man hat einen tollen Blick auf den Hafen oder auch auf die Flensburger Förde. Dieser Hafen stellt halt ein Kontrastprogramm zum Ankern dar, wo wir üblicherweise gerne die Stille, die Natur und diesen wunderschöne Blick aufs Wasser genießen.

01.05.2023, Langballigau - Marina Minde

Wir segeln mit halben Wind zurück nach Marina Minde und fahren dann schon wegen häuslicher Verpflichtungen gegen Mittag nach Hause.



Baunummer 45 – „Adelante“ zu kaufen! -VERKAUFT!

Der Verkauf erfolgt auf VB!

Kontakt:

Matthias Rühmkorf
0172 54 16 848

Dieser Delphin 66 wird aus erster Hand abgegeben. Der Verkauf erfolgt aus gesundheitlichen und altersbedingten Gründen.

Rumpf und Deck wurden 1977 von der Werft Fiberglas Technik, Neu Wulmsdorf geliefert. Der Rumpf ist 12 cm höher als der Serienbau.

Rumpf und Deck des Bootes sind aus GFK. Das Gelcoat ist original und nicht überlackiert.

Mast, Baum und Rollfock aus Aluminium.

Der Ausbau erfolgte in Teak mit vielen Besonderheiten.

Motor: 3 Zylinder Nanni-Diesel, 29 PS

Liegeplatz: HYG Wedel

Weiter Infos über direkten Kontakt.

Spannende Manöver!

23.07.2022, Apenrade - Barsø

Unser Liegeplatznachbar will heute alleine mit seiner jüngeren Tochter weiter nach Barsø segeln, seine Frau und seine ältere Tochter gehen von Bord. Wir entschließen uns, auch dort hin zu fahren und Sonntag erst weiter Richtung Norden. Der Wind kommt günstiger Weise aus Westen. Wir liegen in Apenrade ganz außen, also ideal, um ohne Motor aus dem Hafen zu fahren. Wir ziehen uns aus der Box und ich drücke unseren Bug Richtung Ausfahrt. Dann rollen wir die Fock aus und segeln hinaus auf den Aabenraa Fjord. Später setzen wir noch das Groß. Unsere Hanna beschleunigt auf teilweise über 6 Knoten - so macht das Spaß!

Barsø ist ein kleiner, entzückender Naturhafen. Dort liegen zwei Segelschiffe: Eine Däne und unser Liegeplatznachbar mit seinem Zweimaster. Unser Jüngster geht mit den Beiden über zwei Stunden auf Entdeckungstour - großartig! Nicole und ich erkunden derweil die Umgebung (ohne viel zu lufen). Es gibt ein kleines Cafe mit dem Namen "Bar*s Kaffehus". Hier gibt es leckeres Eis und selbstgemachten Kuchen. Auch Bier und Wein wird angeboten.

Abends sitzen wir noch bis spät in die Nach zusammen. Wir werden dann Zeugen eines besonderen Schauspiels: Hinter der Anhöhe der kleinen Insel Barsø hören und sehen wir wenig später, wie ein großer Militärhubschrauber emporsteigt.

Wir werfen einen Blick auf die Marine Traffic App. Dort sind viele Signale von Militärschiffen zu sehen, die sich in dem nördlich der Insel Barsø abgesteckten Sperrgebiet zu einem Manöver zusammengefunden haben. Auch das Signal des Militärhubschraubers lässt sich auf der App verfolgen. Das Muster des aufgezeichneten AIS-Signals ist fast deckungsgleich mit der Kennzeichnung der beiden, sich überlappenden Sperrgebiete und  lässt auf einen Patrouilleflug, schließen. Wir sind tatsächlich Vorgestern durch dieses Gebiet hindurch gefahren. dass

Gegen 22:30 Uhr, es ist bereits dunkel, fliegt das riesige Monstrum fast über unsere Köpfe hinweg. Nicht nur unsere Kinder sind beeindruckt von diesem Spektakel. Freundlicherweise ist das Manöver gegen Mitternacht beendet.

24.07.2022, Barsø - Ankern bei Fænø

Wir wollen weiter Richtung Norden. Wir umrunden die Insel Barsø nördlich, also dort, wo gestern noch die Manöver stattgefunden haben. Nichts davon ist jetzt mehr davon zu sehen. Nördlich der Insel Brandø setzen wir die Segel. Der Wind kommt achterlich und nimmt deutlich zu. Wir segeln "Schmetterling " (Großsegel auf Backbord, Fock auf Steuerbord) und laufen teilweise über 7 Knoten. Wir sind heilfroh, dass wir unser Unterwasserschiff von den lästigen Seepocken befreit haben. Auf Höhe der Middelfart Marina bergen die Segel ab und suchen uns einen Ankerplatz in der gut besuchten Bucht, östlich der Insel Fænø.

25.07.2022, Ankern bei Fænø - Vejle Lystbådehavn

Heute ist frühes Aufstehen angesagt. Unser nächstes Ziel ist Vejle und wir hoffen, dass wir noch vor dem vorhergesagten Gewitter dort ankommen. Gegen 7 Uhr lichten wir den Anker und nehmen unter Motor Kurs auf Vejle. Der Vejle Fjord ist lang aber auch sehr schön. Nach knapp vier Stunden laufen wir in den großen Hafen von Vejle ein. Wir haben Glück und bekommen gleich ganz vorne, ganz außen am Steg einen Liegeplatz. So haben wir zumindest Sicht auf den Fjord und auf die große Autobahnbrücke. Später kommen unsere Freunde aus Fahrdorf hinzu. Unser Plan für morgen ist ein Besuch im Legoland in Billund. Unsere Kinder sollen es auch mal gut haben!

Der Sportboothafen von Vejle ist ziemlich groß und wurde vor Jahren umgebaut. Am Hafenkopf sind zum Teil imposante Gebäude entstanden. Besonders markant ist der wellenförmige Wohnkomplex Bølgen auf der nördlichen Seite des Hafenkopfes. Eine Besonderheit in diesem Hafen ist auch dieStromversorgung für Gäste: Der Strom ist zwar im Liegegeld inkludiert, allerdings steht dafür an den Stromsäulen exakt nur ein Anschluss zur Verfügung. Die anderen Anschlüsse sind für die Festlieger reserviert. An unserer Säule steht uns dann erschwerend nur ein roter Starkstromanschluss zur Verfügung. Einen geeigneten Adapter dafür haben wir natürlich nicht. Wir verlängern unser Kabel schließlich so weit, dass wir uns bei unseren Freunden dranhängen können.

26.07.2022, Hafentag im "Vejle Lystbådehavn"

Zur unserer großen Freude unserer Kinder geht es heute also ins Legoland. Dafür starten wir um 9 Uhr zu Fuß zur Busstation. Ich nutze unseren kleinen Roller, um meinen Fuß zu schonen. Wir nehmen den Bus Nr. 143 und ist planmäßig 43 Minuten unterwegs. Als wir im Bus bezahlen wollen, funktioniert die Kasse nicht, wir brauchen Nichts bezahlen - genial! Die Fahrt nach Billund dauert dann doch deutlich länger, da wir offensichtlich nicht die Einzigen sind, die heute ins Legoland wollen. Vor dem Kreisel, von dem man zum Legoland abbiegt, stehen wir bestimmt eine halbe Stunde. Als wir dann am Eingang zum Legoland aussteigen, ahnen wir schon, was auf uns zu kommt: Menschenmassen auf dem Platz vor dem Eingang und Menschenmassen, die aus allen Richtung dort hin strömen. Es wird dann im Legoland unglaublich voll. Egal was wir unternehmen wollen, eine Stunde oder länger müssten wir dort anstehen. Unsere Kinder schaffen gerade einmal zwei Fahrgeschäfte, das sehr ärgerlich,; dafür ist der Eintritt einfach zu teuer. Die Enttäuschung ist nachvollziehbar. Wir machen trotzdem das Beste draus, es gibt ja eine Menge zu gucken. Mein Gesamtperformance ist durch das Antibiotikum nach wie vor reduziert. Die Phase der Rekonvaleszenz dauert leider fort, eine Restitution noch nicht in Sicht.

Abends gehen wir dann in Vejle zum Italiener "L'angolo Italiano" - dort gibt es wirklich leckere Pizza und auch Bruscetta.

 



Gewitter im Nacken!

24.06.2022, Fahrdorf (FSV) - Brodersby Marina

Heute wäre eigentlich die Abschlussfeier unserer Mittleren gewesen, aber Corona hat uns dazwischen gefunkt. Es ist nun der zweite Fall bei uns in der Familie. Nicole und ich separieren uns zusammen mit unserem Jüngsten, in der Hoffnung, dass wir uns nicht angesteckt haben. Es gibt natürlich schlimmeres, als sich auf unserem Boot zu isolieren, ist schon klar!

Dennoch: Auf der Fahrt nach Fahrdorf werfe ich mal wieder einen Blick auf die Wetter-App; ich hätte es besser bleiben lassen! Wieder einmal genau zum Wochenende sind Gewitter vorhergesagt. Ich mag Gewitter, aber nicht wenn wir mitten auf dem Wasser oder vor Anker sind!

Da sich die Hinweise auf ein herannahendes Gewitter verdichten, beeilen wir uns in Fahrdorf, los zu kommen. Bevor das Unwetter über uns hereinbricht, wollen wir sehr gerne irgendwo geschützt liegen. Während wir die Schlei Richtung Ostsee hinunter motoren, überlegen wir uns ein geeignetes Ziel. Viele Optionen haben wir nicht mehr, denn die dunkle Wand kommt uns von schräg achtern inzwischen gefährlich nahe. Vor uns liegt noch die Große Breite, rechts von uns Stexvig. Schaffen wir es noch über die Große Breite bis nach Brodersby Marina, wo wir sicherlich schön geschützt liegen würden? Oder sollten wir lieber hier und jetzt rechts abbiegen und in Stexvig festmachen? Todesmutig entschließen wir uns für Brodersby. Ganz wohl ist mir bei der Sache nicht! Ich drücke den Gashebel noch ein kleines Stückchen nach vorne. Hinter uns bildet sich mittlerweile ein Wolkenwalze und die dunkle Wand sieht wirklich bedrohlich aus. Wir gewinnen das Rennen ganz knapp: Als wir Brodersby Marina erreichen finden wir den einzigen, für uns passenden und grün gekennzeichneten Platz. Das Anlegen klappt erst beim zweiten Versuch, da auch noch ordentlich Querströmung herrscht. Exakt nach dem Festmachen der letzten Leine, fängt es an zu regnen und es kommen starke Windböen aus Südwest - mehr kommt dann allerdings nicht, das Gewitter streift uns nur. Wir springen schnell nochmal vom Boot aus in die Schlei - ein großes Vergnügen, die Schlei hat 22°C!

Nach dem Abendessen soll es ein Eis geben, so dass wir zu dem Kiosk hinter dem Missunder Fährhaus gehen. Doch leider hat der schon zu. Also gehen wir zurück und versuchen unser Glück bei der "Tonne 98". Dort bekommen wir tatsächlich noch ein leckeres Eis.

25.06.2022, Brodersby Marina - Ankern nördlich der "Liebesinsel"

Ein wunderschöner Morgen - wir trinken in der frühen Morgensonne unseren Kaffee, herrliche Ruhe! Um 8 Uhr starten wir den Motor und verholen uns zum Frühstücken ins Missunder Noor. Anschließend fahren wir noch ein Stück weiter und legen uns ein Stück nördlich der "Liebesinsel" vor Anker. Es ist der ideale Zeitpunkt, um nochmal das Manöver mit "Leine im Propeller" zu üben. Beim Rückwärtsfahren kommt irgendwie die Schwimmleine des Schlauchbootes, das wir hinterhergezogen hatten, in die Schraube. Mit einem wahnsinnigen Ruck reißt die Leine an der Klampe unseres Schiffes - ein riesen Schreck, aber wir kennen das schon. Die Antriebswelle dreht sich glücklicherweise noch und Schub können wir auch noch generieren. Wir fahren den Anker ein und ich gehe routiniert an die Arbeit und fummle die kaltverfestigte Leine aus der Schraube bzw. von der Welle.

Der Ankerplatz gefällt uns jedenfalls richtig gut. Ganz nahe am Ufer, mit 0,3 Meter unter dem Kiel. Wir können neben unserem Schiff stehen. Nicole nutzt die Gelegenheit und säubert den Wasserpass. Später stehen dann auf dem Echolot nicht mal mehr 0,3 Meter, da das Wasser aus der Schlei läuft und der Pegel weiter sinkt. Wir verholen uns dann lieber noch ein paar Meter vom Ufer weg.

Wir verbringen den Tag mit Baden und Chillen, es ist herrliches Wetter und wunderbar warm. Es ziehen immer mal wieder kleinere Gewitterzellen an uns vorbei, aber wir bekommen nie etwas ab. Ich ärgere mich, dass ich mich durch die Wettervorhersage im Vorwege habe herunterziehen lassen.

Am Nachmittag kommen unserer Freunde aus Fahrdorf dazu. Sie werfen den Ankern - aufgrund ihres Tiefganges ein Stück weiter weg vom Land. Über lange Leinen, die unsere Kinder mit dem Schlauchboot zusammen führen, ziehen wir dann unsere Schiffe zusammen.

Die Nacht verbringen wir dann wieder alleine. Es ist absolut ruhig hier und wunderschöne Natur.

25.06.2022, Ankern nördlich der "Liebesinsel" - Fahrdorf (FSV)

Der Wind dreht im Laufe des Morgens auf West und frischt ordentlich auf. Unser Schiff dreht sich mit dem Heck Richtung Land. Ich gehe tauchen und stelle fest, dass zwischen Kiel und Boden die Höhe meiner Faust passt - reicht, zumal der Boden weich ist. Gegen Mittag brechen wir dann auf. Wir drehen eine kleine Runde vor der Marina Hülsen. Wie wir gestern von unseren Freunden erfahren haben, hat das Cafe leider zu. Wir können das nur bestätigen - schade!

Wir wollen heute rechtzeitig zu Hause sein, um unserer Mittleren Tochter etwas moralische Unterstützung zu geben.

 





Anker-Session, nördlich von Borgwedel

18.06.2022, Fahrdorf (FSV) - Ankern nördlich von Borgwedel

Bei gutem Wetter ist die Schlei immer eine Anker-Session wert. Für heute sind vielversprechende 25 °C vorhergesagt, dazu Sonne satt. Dafür stehen wir dann auch gerne früh auf. Heute, Samstag, den 18. Juni, sitzen wir um 8 Uhr im Auto Richtung Fahrdorf. In Busdorf bei Schleswig kaufen wir bei dem neuen Edeka "Fick" (schwer auszusprechen!) kurz was ein. Um viertel vor 10 schmeißen wir die Leinen los und navigieren zu der Ankerstelle, nördlich von Borgwedel. Bei den angesagten 6 Beaufort ein geschützter Ort zum Ankern. Wir fahren sehr dicht ans Ufer, mit 0 Metern unter dem Kiel lasse ich den Anker zu Wasser, Nicole gibt Rückwärts und nach ein paar Metern sitzt der Anker. Unsere Freunde aus Fahrdorf wollen später längsseits kommen. Dann kann ich mehr Ankerkette rauslassen, so dass sie mit ihrer X-382 an unserer Steuerbordseite festmachen können. Doch als unsere Freunde mit ihrer X gegen Mittag angerauscht kommt, schaffe ich es nicht schnell genug, mehr Kette zu geben. In Null Komma Nichts sind unsere Freunde längsseits, so dass wir die Leinen annehmen können. Verwirrt schauen wir auf unser Echolot. Es ist mit knapp 2 Metern Wassertiefe echt knapp für die X-382, aber es passt offensichtlich! Faszinierend, wir liegen wirklich nur ein paar Meter weg vom Ufer! Ein geiler Ankerplatz!

Unsere Kinder, und wir Erwachsenen natürlich auch, erfreuen uns der milden Wassertemperaturen und der wärmenden Sonne. Es ist ein ausgesprochener Badetag. Nachmittags gehen ich eine Runde joggen und genieße dabei die wunderschöne Landschaft.

Es wird ein sehr vergnüglicher Abend zusammen mit unseren Freunden. Unsere Kinder fordern uns mit "Dobble" heraus. Ein Kartenspiel, bei dem es um das schnelle Finden von gleichen Symbolen geht - wirklich ein tolles Spiel; bis auf den Umstand, dass ich heute offensichtlich zu langsam bin. Liegt die Ursache dafür etwa in dem leckeren "Irish Red Beer" (1 Liter-Dose), dass mir unsere Freunde mitgebracht haben begründet? Das kann nicht anders sein!

Für die Nacht sind mittlerweile Gewitter vorhergesagt. Normalerweise reicht für mich der leiseste Hinweis darauf, und ich suche gerne den nächst gelegenen Hafen auf. Es ist einfaches Kopfkino, das sich bei mir abspielt. Denn es kommen so Gedanken wie: Kunststoffschiff  -> KEIN faradayscher Käfig, also kein Schutz gegen Blitze, langer Alu-Mast der an Deck endet und ein Kiel mit Blei etc. -> wo bleibt der Blitz, wenn er im Mast einschlägt? Schlägt er zum Kiel durch? Alles Blödsinn! Unsere Freund sind ganz entspannt - ich versuche es auch zu sein.

Gegen vier Uhr kommen dann tatsächlich ein paar kleinere Gewitter, begleitet von Winddrehern von satten 180 Grad. Unser Päckchen dreht sich in alle Richtungen. Teilweise liegen wir so dicht am Ufer, dass ich mich ernsthaft frage, wie das geht. Wir vermuten, dass die "X" leicht im schlickigen Untergrund festsitzt. Aber beim nächsten Winddreher sind wir wieder frei. Natürlich weiß ich, dass man niemals so nahe am Ufer ankern sollte, schon gar nicht, bei angesagten Gewittern. Aber es ist einfach zu schön, und viel passieren kann bei dem weichen Untergrund auch nicht.

19.06.2022, Ankern nördlich von Borgwedel - Fahrdorf (FSV)

Über Nacht gab es ein Temperatursturz. Heute müssen wir mit kalten 14 Grad und leichtem Nieselregen zurecht kommen. Nach einem gemütlichen gemeinsamen Frühstück bei uns der Plicht, lichten wir den Anker und es geht heimwärts. Es war eine kurze aber wirklich schöne und gesellige Anker-Session!

 


Ein Wochenende auf der Schlei -Viel Wind

10.06.2022, Fahrdorf (FSV) - Fährhaus Missunde

Wir kommen mit dem Auto recht gut durch bis nach Fahrdorf. Wir bringen den Proviant fürs Wochenende aufs Schiff und legen dann, für unsere Verhältnisse, entspannt ab. Der frische Wind kommt aus West. Das sind ideale Bedingungen, um ohne Motor aus dem Hafen zu kommen. Wir lassen uns mit dem Wind aus der Box treiben, stoppen dann am steuerborseitigen Heckpfahl auf, so dass ich unser Schiff zum nächsten Heckpfahl Richtung Hafenausfahrt drücken kann. Daran stoße ich den Bug noch ein Stück weiter, so dass etwas Fahrt ins Schiff kommt. Dann rollen wir schnell die Fock aus und wir beschleunigen weiter. Das ist auch dringend erforderlich, da wir sonst Richtung Steinwall vertreiben würden. Mit ca. drei Knoten segeln wir dann auf die Schlei und nehmen Kurs auf Missunde. Wir setzen noch das Großsegel.

Ich hatte einen Tisch für uns drei im Missunder Fährhaus reserviert, einschließlich eines Liegeplatzes. Man muss es sich auch mal gut gehen lassen! Bei Missunde sind wir dann voll in der Abdeckung, der Wind kommt hier gefühlt von allen Seiten. Wir quälen uns an der Fähre vorbei und segeln dann zunächst am Liegeplatz Nr. 27 vorbei, um die Lage abzuchecken: Ja, wir entschließen uns, hier ohne Motor in die Box zu fahren. Wir wenden, fahren einmal im Kreis und steuern dann die Box Nr. 27 mit der restlichen Fahrt im Schiff, bei eingerollter Fock in die Box. Es soll keinesfalls nach Eigenlob klingen, aber dass war ehrlich gesagt ein schönes Manöver! Es ist ein tolles Gefühl, ohne Verwendung des Motors in Fahrdorf abgelegt und hier in Missunde angelegt zu haben - das macht wirklich Spaß!

Wir genehmigen uns zur Feier des Tages ein "Anlegebier/-wein" und eine kleine Vorspeise. Wir genießen die Ruhe.

Im Missunder Fährhaus können wir dann auf der Terrasse mit wunderschönen Blick auf die Schlei sitzen und die Arbeitswoche hinter uns lassen. Das Essen schmeckt und das Personal ist wirklich sehr bemüht, auch als ein kleiner Regenschauer kommt und uns ein Sonnenschirm zum Schutz hingestellt wird. Die Chefin des Hauses kommt zu uns und heißt uns willkommen. Im Gespräch mit ihr erfahren wir, dass auch sie die Preissteigerung der Energierkosten spürt und spüren wird. Gerade die Klimaanlage ist eine von den "Stromfressen", so dass diese wohl dieses Jahr nicht betrieben wird. Das können wir gut nachvollziehen.

10.06.2022, Fährhaus Missunde - Ankern gegenüber Maasholm

Nach einem kräftigen Kaffee ziehen wir uns gegen 09:00 Uhr aus der Box und rollen die Fock aus, später setzen wir das Groß. Der Wind nimmt dann, wie vorhergesagt, deutlich zu. Auf Höhe des Gunnebyer Noors reduzieren wir die Segelfläche, später, holen wir die Segel ganz ein und lassen uns ca. 1 Seemeile vor der Lindaunisbrücke treiben. Bis zur Brückenöffnung sind noch 20 Minuten, so dass wir frühstücken. Es sammeln sich immer mehr Boote vor und hinter der Brücke und wir rollen ein ganz kleines Dreieck von der Fock aus, um Manövrierfähigkeit herzustellen. Es gibt Segler, die in dieser Wartesituation alle Segel stehen haben, wilde Manöver mit lauten Kommandos fahren und unnötig brenzlige Situationen herbeiführen. Wir versuchen uns, von diesen Schiffen fern zu halten. Als dann gegen viertel vor elf die Brückenöffnung startet, segeln wir mit geringer Fahrt von der südlichen Seite auf die Brücke zu. Wir haben den Motor "im Anschlag" aber nicht an. Wir regulieren die Geschwindigkeit mit der mehr oder weniger ausgerollten Fock. Zum richtigen Zeitpunkt reihen wir uns in die Schlange der Freizeitboote ein und rollen die Fock ganz aus, um zu beschleunigen. Die Durchfahrt ist wirklich eng und für starke Krängung beim Segeln ist hier definitiv zu wenig Platz, insbesondere, wenn Gegenverkehr ist. Wir haben den Wind allerdings achterlich, so dass unser Schiff ziemlich gerade bleibt. So schaffen wir es dann gut, ohne Motor durch die geöffnete Lindaunisbrücke zu kommen. Der Blick nach vorn und hinten verrät uns allerdings, dass wir die Einzigen sind, die hier durchsegeln.

Nun wollen wir das Groß setzen, was immer eine Herausforderung darstellt, da unser Schiff, nur unter Fock, ganz schlecht in den Wind zu bekommen ist. Daher machen wir das Ganze in mehreren Anläufen. Wir werden dann schließlich mit teilweise über 7 Knoten Fahrt belohnt.

Wir legen uns dann nördlich von Arnis vor Anker, um auf die nächste Brückenöffnung in Kappeln zu warten. Leider löst sich später unser Anker, so dass wir den Motor starten müssen. Da dieser nun ohnehin schon an ist, motoren wir bis nach Kappeln und machen am Südhafen vor der Brücke fest. Dort hat eine etwas eigentümliche und sehr maskulin wirkende Dame mit ihrem Segelboot hinter einem Traditionssegler festgemacht. Auf einem selbst gebastelten Schild steht "Hafenmeisterin". Das Schiff wirkt ungepflegt und das Unterwasserschiff scheint stark bewachsen zu sein. Die Dame hat offensichtlich um diese Tageszeit schon etwas öfter und auch tiefer in ihr Weinglas, dass auf ihrem Cockpittisch steht, geschaut. Mit rotem Kopf und fahrigen Bewegungen nimmt sie netterweise unsere Leinen an. Nicole wird allerdings, mit der Vorleine auf dem Vorschiff stehend, von der Dame unverrichteter Dinge angeschnauzt: "Jetzt schmeiß endliche diese Leine rüber!". Nicole weiß gar nicht so recht, wie ihr geschieht. Mit unserer Vorleine in der Hand, entwickelt die - wie wir später erfahren, selbsternannte "Hafenmeisterin" - ihre volle Dynamik und reißt an dieser, so dass Nicole und ich mit einiger Kraft versuchen, einen Aufprall unseres Buges mit der Spuntwand zu verhindern. Ich bleibe ruhig und rufe: "Danke, den Rest kriegen wir alleine hin!" Das war allerdings von mir zu einfach gedacht, denn die Hafenmeisterin nimmt ihren Job ernst, so dass sie sich als nächstes um unsere Heckleine kümmert.

Als wir später in unserem Cockpit sitzen, können wir eine angeregte Unterhaltung der Hafenmeisterin in ihrem Cockpit verfolgen, die sich nebenbei ein Essen zubereitet. Wir stellen dann aber fest, dass bei dem angeregten Zwiegespräch etwas entscheidendes fehlt: Es ist ein physischer Gesprächspartner! Aber das tut der Unterhaltung offensichtlich keinen Abbruch - Alles gut! Allerdings kann die herrisch wirkende Dame, mit schlaksiger Gestalt auch schnell ungehalten werden. So bekommt auf einmal ein Passant den Mittelfinger hingehalten, quasi aus dem Nichts. Ich gebe zu, dass das Treiben auf dem Nachbarschiff langsam an Unterhaltungswert gewinnt. Es soll nämlich nicht die einzige "Ansprache" von völlig unbeteiligten und ahnungslosen Passanten geblieben sein. Wir können beobachten, dass Passanten, die auf dem Hinweg dicht an uns vorbei gegangen sind, auf dem Rückweg einen großen Bogen um unsere Anlegestelle, bzw. die der Hafenmeisterin machen - ein echt lustiges und sehr skuriles Treiben!

Es hilft Nichts, die nächste Brückenöffnung wollen wir nehmen, wir starten den Motor und binden schnell los, leider nicht schnell genug! Die Hafenmeisterin merkt, dass wir ablegen wollen. Sie springt von ihrem Cockpittisch auf, hastet von Bord und greift sich unsere Spring, die einzige Leine, die wir nicht geschafft hatten, loszubinden. Dabei bekommen wir lautstark zu wissen: "Keine Schwimmwesten an, das gefällt mir gar nicht!". Mit unserer Spring in der Hand ruft sie dann zu mir rüber: "Meister, was hast Du vor?" - soll heißen, wie ist das Ablegemanöver geplant? Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon einen Abstand zur Spuntwand und ich war eigentlich im Begriff, den Vorwärtsgang einzulegen Daher entgegnete ich nur: "Ablegen!". Mit einem verächtlichen Blick zur Seite wirft sie unsere Spring an Bord und wir düsen ab.

Das war wirklich eine sonderbare Begegnung und wir fragen uns, welches Schicksal wohl hinter dieser Person steckt.

Südlich von Maasholm legen wir uns dann vor Anker. Der Wind lässt unser Schiff ordentlich am Anker rucken, so dass ich eine Leine mit Ruckdämpfer an der Kette montiere, die zu einer nennenswerten Entlastung der Ankerkette führt.

Am Abend setzen wir mit dem Schlauchboot nach Maasholm über. Immerhin 0,7 Seemeilen legen wir zu dritt in unserem kleinen Schlauchboot mit 2,3 PS Außenborder zurück. Dazu bestimmt 5 Beaufort von der Seite: Wir werden ordentlich nass! In Maasholm essen wir im "Tonne 15" leckere Waffeln".

Zurück an Bord erleben wir einen traumhaften Sonnenuntergang.

11.06.2022, Ankern gegenüber Maasholm - Fahrdorf (FSV)

Die Rücktour nach Fahrdorf verläuft, bis auf eine Ausnahme, unspektakulär. Vor der Lindaunisbrücke gehen wir beim "Norder Haken" bis zur Brückenöffnung um 14:45 Uhr vor Anker. Es ist wirklich schön hier. Als wir gerade aufbrechen wollen, sehen wir, dass sich ein Segelboot auf dem Flach des "Norder Hakens" festgefahren hat - unter voller Besegelung. Ein Motorboot ist herbei geeilt, und versucht den Havaristen vom Flach zu ziehen. Als wir an der Unglückstell vorbei, Richtung Lindaunisbrücke fahren, überlegen wir, ob wir das Motorboot, dass mit seiner an einem Fall des Segelbootes verbundenen Vorleine eine möglichst starke Krängung herbeizuführen, unterstützen wollen. Denn Krängung zur Verkleinerung des Tiefganges des Seglers war nicht mehr das Thema. Was jetzt fehlt, war Vorschub. Doch der Skipper gibt mit seiner Maschine Vollgas voraus und kommt tatsächlich frei - wir fahren weiter.

Vor der Lindaunisbrücke müssen wir heute warten (Deutsche Bahn: Ist normal!). Zur geplanten Zeit um 14:45 Uhr geht die Brücke jedenfalls nicht auf. Wir binden uns windgeschützt und provisorisch an einem Schwimmponton der Deutschen Bahn fest. Es ist nämlich ziemlich nervig bei guten 6 Beaufort und viel wartenden Schiffen umher zu kurven. Kurz nach 15 Uhr geht dann tatsächlich die Brücke auf.

Südlich der "Liebesinsel" machen wir noch einen kurzen Badestopp. Auf der Großen Breite kommt der Wind genau von vorne und die Gischt spritzt nach achtern; es wird nass und es ist kalt. Wir sind dann froh, als wir in Fahrdorf fest machen.

Wir hoffen jedenfalls noch auf Badewetter an einem der kommenden Wochenende!

 







Äußerst nebulös!

14.05.2022, Glückstadt

Nicole ist gestern Abend erst spät aus Salzburg zurück gekommen, daher fahren wir erst heute, am frühen Samstag Nachmittag, mit der Bahn nach Glückstadt. Dort hatten wir letztes Wochenende unser Schiff liegen gelassen.

Morgen wollen wir ca. die Hälfte des Nord-Ostsee-Kanals schaffen. Dafür müssen wir allerdings mit dem frühen, ablaufenden Wasser nach Brunsbüttel motoren. Leider setzt die ablaufende Tide in Glückstadt in der Nacht von Samstag auf Sonntag schon um 3:04 ein. Wir rechnen ungefähr 2,5 Stunden nach Brunsbüttel. Wir werden also heute an Bord schlafen und dann gegen 6 Uhr ablegen.

Im Laufe des frühen Abends füllt sich der Glückstädter Hafen. Der Hafenmeister hatte uns schon vorgewarnt: Es kommen zusätzlich ca. 30 Boote von der "Glückstadt-Regatta", die vom Hamburger Segel Club und dem Norddeutschen Regatta Verein ausgetragen wird. Da wir längsseits am Außensteg liegen, wollen wir Platz machen für die Neuankömmlinge, da bei diesen sicherlich kein großes Interesse daran besteht, uns morgen zu unchristlichen Zeiten heraus zu lassen.

Es dauert dann auch nicht lange und die ersten Schiffe treffen ein. Dann geht es Schlag auf Schlag und der Hafen füllt sich rapide. Es sind auch viel Jollen dabei, die teils vollbesegelt in den Hafen fahren. Es ist mächtig was los. Für Außenstehende sieht das Ganze Treiben sicher nach totalem Chaos aus, aber bei dem Gewusel gibt es keine Zwischenfälle oder Berührungen der Boote - ein tolles Schauspiel!

Den Abend verbringen wir auf der "Wiebke", deren Eigner sehr erfahren Segler sind. Es gibt immer spannende Geschichten zu erzählen. An Bord ist auch der Eigner des Ewers "Frieda". Er ist stellvertretender Direktor der Bundestelle für Seeunfalluntersuchung. Es wird ein sehr kurzweiliger Abend mit spannenden Themen - das lieben wir! Im laufe des Abends kommt dann der Moment, wo ich meiner Frau fragende Blicke zuwerfe. Der Grund ist der, dass sie anscheinend nicht nur mit dem Thema "Segeln" im Allgemeinen vertraut ist, sondern sich auch noch als Expertin für Traditionsschiffe entpuppt. Das war mir jedenfalls bis heute Abend nicht bewusst. Zu späterer Stunde sehe ich mich dann in der Situation des staunenden Zuhörers, während sich Nicole mit den alten Hasen im regen Austausch über den Verein "Clipper DJS e. V." und den Traditionsseglern "Amphritite" und co. befindet. Aber, was soll's, ich kann das ab (jedenfalls tue ich so)!

14.05.2022, Glückstadt - Yachthafen Rendsburg

Nach einer kurzen Nacht schellt der Wecker um 6 Uhr. Wir stehen direkt auf. Nicole macht schnell einen Kaffee. Der Blick nach draußen verheißt nichts gutes! Dichter Nebel - nicht schon wieder, das hatte ich doch erst letzten Freitag! Mit der Ungewissheit, ob wir das Richtige tun, hole ich das Landkabel ein und wir legen gegen 6:20 ab. Ich montiere wieder unsere Positionslampe. Wir hangeln uns dann zunächst Richtung nordwest am östlichen Ufer der Rhinplate entlang. Wir beabsichtigen, nicht den Fähren der Verbindung Glückstadt/Wischhafen in die Quere zu kommen. An der Nordspitze der Rhinplate queren wir dann das Fahrwasser auf direktem Wege. Unser Blick ist nach vorne, auf das in Nebel getauchte Nichts sowie auf die AIS-Signale auf dem Plotter sowie auf unsere redundant ausgelegte Navigation gerichtet. Uns ist wirklich mulmig zu mute! Wir hangeln uns dann von Tonne zu Tonne, die auf Grund der geringen Sichtweite erst im letzten Moment aus dem Nichts erscheinen - wirklich gruselig! Wir haben den Pinnenpiloten eingerichtet, da das Kurshalten bei fehlenden Orientierungspunkten und nur mit Kompass auf der Elbe eine Herausforderung darstellt. Eine Untiefetonne, deren Position auf den elektronischen Navigationskarten offensichtlich nicht mit der tatsächlichen Position übereinstimmt, bemerken wir beängstigend spät. Obwohl wir mit niedriger Drehzahl unterwegs sind, fahren wir aufgrund des ablaufenden Wassers teilweise 7 Knoten über Grund. Wir brauchen nämlich unbedingt auch etwas Fahrt durch das Wasser, um ausreichende Manövrierfähigkeit sicher zu stellen. Jedenfalls können wir ein Kollision mit der Untiefetonne verhindern!

Da wir bei diesem Nebel nicht in den Nord-Ostsee-Kanal fahren können, steuern wir den Bereich westlich des Elbehafens Brunsbüttel an. Dort navigieren wir zum Ufer und wir fahren diesen Bereich, zwischen zwei Buhnen ab. Dabei haben wir auch immer einen Blick auf das Echolot. Anhand des aufgezeichneten Tracks können wir dann eine Stelle mit nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Tiefe ausfindig machen, wo wir für kurze Zeit vor Anker gehen können. Aus der Ferne können wir akustische Signale der Berufsschifffahrt hören. Eines davon wird immer lauter. Obwohl sich der dichte Nebel langsam lichtet, ist kein Schiff zu sehen. Nur das AIS-Signal können wir auf unserem Plotter verfolgen. Wir sind froh, dass wir hier aus dem Gefahrenbereich heraus sind. Nach ca. 20 Minuten kommt ein holländisches Traditionsschiff aus Hamburg. Auch dieses AIS-Signal hatten wir im Blick. Da sich der Nebel passender Weise so weit verzogen hat, dass wir sogar von hier aus die Einfahrt zum NOK erahnen können, heften wir uns das Traditionsschiff. Wir können dann sogar direkt in die Schleuse fahren - genial! Wir sind mehr als heil froh, sicher in der Schleuse zu sein. Als wir dann aus der Schleuse fahren, hat sich der Nebel komplett verzogen und die Sonne scheint  - traumhaft!!

Der Rest der Fahrt durch den NOK ist ebenso schön wie unspektakulär. Es ist viel Verkehr und auch die "Stettin" (Eisbrecher) kommt uns entgegen. Wir freuen uns, dass nach Jahren die (neue) Schwebefähre in Rendsburg wieder in Betrieb ist!

Gegen 16 Uhr machen wir im Yachthafen Rendsburg fest. Als "Belohnung" gönnen wir uns einen "Yacht-Burger" im ehemaligen "Riverside", das jetzt von neuen Betreibern unter dem Namen "Yachthafen Meisterei" betrieben wird.

Um 19:58 nehmen wir dann den Zug nach Elmshorn. Nächstes Wochenende planen wir, in die Schlei zu kommen, sofern das Wetter uns dazu animiert.

 

 

 

 

 

 

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Ansegeln an Ostern

15.04.2022, SVE – Glückstadt

Anfang der Woche konnten wir aufgrund des anhaltenden Ostwindes, unseren Hafen nicht verlassen, da einfach nicht genug Wasser aufgelaufen ist. Heute aber sollte es klappen. Um 16:17 ist Hochwasser in Elmshorn; gegen 15:20 Uhr verlassen wir unseren Hafen. Wir wären aber auch früher von unserem Platz gekommen.

Die Freude ist groß, schließlich ist es die erste Fahrt in diesem Jahr. Daran können auch die kühlen Temperaturen nichts ändern. Wir wollen heute nach Glückstadt und nutzen das ablaufende Wasser. Als wir hinter der Tonne GN13 in die Glückstädter Nebenelbe einbiegen, verlangsamen wir unsere Fahrt. Das Echolot stimmt mit den Tiefenangaben auf der Navi-App überein. Wir haben um die 1,3 m unter dem Kiel. Bei vollständiger Ebbe ist dann nicht mehr viel Platz. Mal sehen, wie wir morgen früh hier durchkommen.

Gegen 17:20 machen wir in Glückstadt am nördlichen Steg längsseits fest. Heute bleibt definitiv unsere Kombüse kalt. Ich hatte kurzfristig nach einem freien Platz in der „Alten Mühle“ gefragt. Um 18:30 dürfen wir kommen. Das Lokal ist, eigentlich wie immer, wenn wir hier sind, gut besucht.

16.04.2022; Glückstadt – Marina Grünendeich

Wir wollen mit dem auflaufenden Wasser Richtung Hamburg. Um viertel nach 11 Uhr legen wir ab und steuern die südliche Spitze der Rhinplate an. Um 11:25 ist Niedrigwasser in Glückstadt. Also passieren wir die flache Stelle bei „Rhinplate Süd“ fast genau zu Niedrigwasser. Mit langsamer Fahrt nähern wir uns dem Flach. Wir haben teilweise nur 0,6 Meter unter dem Kiel, aber es passt!

Unter Motor geht es dann weiter auf die Elbe mit dem Ziel Grünendeich. Wir freuen uns, mal wieder einen für uns neuen Hafen anzulaufen. Das auflaufende Wasser beschert uns über 8 Knoten Fahrt über Grund. Gegen 13 Uhr erreichen wir die nord-westliche Spitze der Insel Lühesand. Das Anlegemanöver an dem 550 Meter langen Steg der „Marina Grünendeich“ gestaltet sich schwieriger als gedacht. Erst beim dritten Anlauf schaffe ich es, unsere Hanna neben dem Steg und einigermaßen parallel dazu, zum Stehen zu bekommen. Es herrscht starke Strömung, teilweise bis 4 Knoten, wie ein ortskundiger Segler meinte. Gegen das auflaufende Wasser anzulegen, war aufgrund des Ostwindes keine Option, da wir diesen dann auf das Cockpit stehen gehabt hätten. Zwei junge Segler steigen von ihrer X-482, um uns beim Anlegen zur Hand zu gehen. Auf meine Nachfrage hin erfahre ich, dass sie hier rückwärts gegen das auflaufende Wasser anlegen. Das ist mit unserem Schiff schwierig, da der Bug gerne unvorhergesehen ausbricht.

Am Nachmittag erkunden wir das Gelände. Da wir fast ganz am Ende des Steges festgemacht haben, haben wir ein Stück zu laufen. Noch ist hier viel Platz, die meisten Schiff stehen wohl noch an Land.

Ganz im Westen des Geländes finden wir ein kleines Fachwerkhaus, dass auf kleinen, gemauerten Fundamenten steht. Es ist sehr gediegen eingerichtet und erinnert an eine Art „Herrenzimmer“. Wir können vor Ort leider keine näheren Information über das niedliche Häuschen mit wunderbarem Blick auf die Elbe bekommen.

Mit dem Wetter haben wir wirklich Glück, auch wenn man sich vor dem kalten Ostwind Schutz suchen muss. Am frühen Abend können wir erstmals draußen in der Plicht sitzen und zu Abend essen – wunderbar!

Wir erleben sogar noch einen schönen Sonnenuntergang.

 

17.04.2022, Marina Grünendeich – SVE

Wir fahren heute schon wieder zum SVE, da wir mit der Familie Ostern feiern wollen. Um 7:45 starten wir den Motor und legen ab. Das Wasser läuft bereits seit fast drei Stunden ab. Wir umrunden die Insel Lühesand auf der Ostseite, da wir hier nicht Gefahr laufen, bei ablaufendem Wasser festzukommen. Die Elbe ist ruhig und absolut leer, wir scheinen zur Zeit die einzigen Seefahrer zu sein. Südlich Pagensand biegen wir in die Pagensander Nebenelbe ab. Hier wird es nochmal richtig flach, so dass wir uns langsam vortasten. Östlich von Pagensand wird es wieder etwas tiefer. Wir legen uns schließlich gegenüber vom „Grünen Mann“, östlich von Pagensand vor Anker. Um 14:11 starten wir schließlich den Motor und holen den Anker hoch. Erst um 17:37 ist Hochwasser in Elmshorn, wir sind sehr früh dran. Jedoch wollen wir mal sehen, wie weit wir kommen. Zu unserem Erstaunen schaffen wir es bis in den Hafen des SVE, wo wir um 14:32 eintreffen – also ca. 2 Stunden vor Hochwasser, dass gemäß BSH normal auflaufen soll. Wir machen den Motor erst einmal aus, da wir noch lange nicht auf unseren Platz fahren können. Um 16:33 schaffen wir es dann schließlich in unsere Box.

Das war ein schöner, wenn auch kurze Start in die Saison!

 

 

 

 

 

 




Arbeiten mit engem Zeitfenster

26.03.2022, SVE Elmshorn

Gegen 09:20 ist Hochwasser in Elmshorn. "Hochwasser" ist ein dehnbarer Begriff und heißt in diesem Fall, dass der max. Pegel ca.25 cm unterhalb des mittleren Hochwasser liegen wird. Das wird schon eng für uns zum Sippen. Außerdem wollen wir, wenn möglich, auch gleich den Mast stellen, da morgen noch weniger Wasser kommen soll, als heute. Während der Woche werden wir es nicht schaffen, den Mast zu stellen. Also versuchen wir es eben heute noch.

Im Schneckentempo geht es dann per Seilwinde abwärts und unsere bangen Blicke sind auf die Spundwand gerichtet, an der wir uns eine Marke gemerkt haben, ab der unsere Hanna vom Bootswagen aufschwimmt. Noch liegt der Pegel darunter! Der Slippwagen bewegt sich langsam aber sicher immer weiter runter und zu unserer Freude, fängt das Heck an aufzuschwimmen! Damit nicht genug, kurze Zeit später, schwimmt unser Schiff vollends! Große Freude! Jetzt müssen wir nur noch das Unmögliche möglich machen, und den Mast in Rekordzeit stellen. Wir arbeiten gegen die Zeit, denn das Hochwasser ist erreicht und das ablaufende Wasser setzt alsbald ein. Wir haben leider oft böse Überraschungen beim Mastsetzen erlebt, insbesondere dann, wenn man sich ganz sicher gewesen ist, dass alles perfekt vorbereitet ist! Heute kommen zwei Unsicherheitsfaktoren dazu: Neue Wantenspanner und neue Rollreffanlage - das kann eigentlich nur schiefgehen! Das scheint sich auch zunächst zu bestätigen, denn als der Mast am Kran über der Hanna schwebt, hat sich eine Leine derart mit der Rollreffanlage verheddert, dass ich mich frage wie sowas überhaupt geht! Außerdem ist eine Flaggenleine falsch von der Saling nach unten geführt. Ich bin die Ruhe selbst, mit anderen Worten: Ich drehe gleich durch!

Mit kontrollierter Hektik gelingt es mir dann, mit einer Hand den Mast haltend, die Leinen mit der anderen Hand klar zu bekommen. Wir können nun den Mast in den Mastfuß stellen und ich schlage die Rollreffanlage vorne am Bugbeschlag an. Dann kommen die Oberwanten dran und zu meiner großen Freude passt alles! Jetzt nur noch das Achterstag festmachen und wir können auf unseren Platz fahren. Wir schaffen es dann gerade noch mit ablaufendem Wasser, dort hin zu kommen - traumhaft!

Als ich dann später die Kabel am Mastfuß in die Stecke schraube, fällt mir auf, dass aus den Seildurchführungen des Mastes, Blätter und zerkleinerte Nussschalen rieseln. Ich kann es nicht fassen, dort haben sich offensichtlich Mäuse ein heimeliges Nest zum Zwecke der Überwinterung gebaut. Ich demontiere die steuerbordseitigen Rollen. Und, tatsächlich, der Mastfuß ist bestimmt 10 cm gefüllt. Dort ein Nest einzurichten ist die eine Sache. Aber was ist mit den im Mast verlaufenden Kabeln: Stellen diese ein Objekt der Begierde für die Mäuse dar? Der Mast liegt ja horizontal im Mastenlager, so dass sich die Nager von der Mastspitze bis zum Mastfuß austoben können. Wir können leider an dieser Stelle Nichts weiter tun als zu versuchen, das Nest durch die kleinen Öffnungen der Seildurchführungen herauszuholen und zu hoffen, dass die Kabel nicht angefressen sind. Ein glücklicher Umstand kommt allergings noch dazu: Der Mast lag im Mastenlager auf seiner Backbordseite, während die Kabel auf der Steuerbordseite verlegt sind und damit im Mastenlager oben lagen. Vielleicht hat uns das gerettet, wir werden es sehen.

Jetzt sind wir erst einmal froh, dass wir es überhaupt geschafft haben, noch den Mast zu stellen. Ein erster Technik-Check verläuft, bis auf das Dampferlicht, positiv. Das Problem hatten wir in den vorherigen Saisons auch schon. Irgendwo ist möglicherweis ein zu hoher Widerstand, der evtl. im Bereich des Mastes (innen) liegt. Die Stecker hatte ich früher schon kontrolliert. Im Laufe der Saison haben es die Elektronen dann irgendwann geschafft, den Widerstand zu überwinden und das Dampferlicht zum Leuchten zu bringen. Wir hoffen, dass es dieses Jahr auch so kommt!

Noch sind wir die Einzigen im Hafen mit gestelltem Mast (Suchbild). Aber der Slippbetrieb wird weiter gehen, und der Hafen füllt sich wieder - ein schöne Vorstellung!

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Wir sind am drannsten!

24.03.2022, Bootshalle im SVE

Diesen Winter haben wir etwas größere Projekte in Angriff genommen: Das aufwendigste davon war sicher unser Unterwasserschiff! Mehrere Lagen Antifouling und sämtliche Lagen mit Primer wurden abgezogen. Die anschließende Begutachtung des Unterwasserschiffes auf Feuchtigkeit und Osmose ergab keine nennenswerten Auffälligkeiten. Etwas höhere Feuchtigkeits-Werte wurden am unteren Balken, auf dem das Ruder gelagert ist, festgestellt. Das ist aber laut unserem Schiffbauer des Vertrauens "altersgerecht". In einem Telefonat mit Peter Horn (Baunummer 2 - "Thekla") erfuhr ich außerdem, dass diese Balken damals aus GFK gefertigt wurden. Die Form dafür wurde zusammen mit der Form des Rumpfes mitgegeben. Also ist es wahrscheinlich, dass unser Balken auch aus diesem Material ist.

Ein weiteres Projekt waren neue Wantenspanner. Ja, das kann man tatsächlich als "Projekt" bezeichnen, denn es gibt sehr unterschiedliche Ausführungen und Hersteller mit diversen, von einander abweichenden Maßen - z. B. bezüglich der Bolzendurchmesser oder der Weite der Gabel. Die Weite der Gabel hat nennswerten Einfluss auf das im Bolzen entstehende Biegemoment. Man kann sich den unteren Bolzen als Biegeblaken vorstellen, der an den Flanken der Gabel des Wantenspanners gelagert ist. In der Mitte der Gabel wird durch die Büttinge eine Zugkraft als Reaktionskraft (aktio gleich reaktio) eingeleitet.  Je weiter die Gabel ist, also je mehr Spiel jeweils zwischen den Flanken der Wantenspanner und des Püttings entsteht (bei unseren neuen Spannern ist das 3 mm), desto viel mehr größer wird das Biegemoment im Bolzen. Ich habe versucht das Ganze rechnerisch anzunähern und ein geometrisches Modell eines krängenden Schiffes erstellt. Die Betrachtungen sind natürlich rein statisch. Was an dynamischen Lasten noch dazukommt, kann ich nicht abschätzen, aber sie können sehr hoch sein. Ich will mich nicht in weiteren Details verlieren - Mein Fazit lautet: Die rein statischen Kräfte, die durch das aufrichtende Moment, durch das Gewicht des Mastes und durch die Vorspannung des Riggs entstehen, sind wirklich groß. Wichtig sind mir nicht die Absolutwerte der Berechnung, sondern der Vergleich der Beanspruchung des Bolzen der alten Wantenspanner zu den neuen. Dieser Vergleich ergab, dass die neuen Wantenspanner geringfügig weniger ausgelastet sind, als die alten Wantenspanner - das reicht mir!

In Anbetracht der hohen Lasten lohnt sich jedenfalls, bei der Auswahl der Wantenspanner ein besonderes Augenmerk auf die Maße der Gabel und den Durchmesser des Bolzen zu richten.

Ein weiters Projekt war die Anschaffung einer neuen Rollreffanlage, da unsere alte in die Jahre gekommen war und unser Vertrauen in den Rod im Bereich des oberen Anschlagpunktes der Rolreffanlage geschwunden war. Dort hatte sich mehrmals das Fockfall, das bei unserer Hanna ein Stahlseil ist, herumgewickelt, da uns der Umlenkblock am Mast, der für den notwendigen Winkel zwischen Vorstag und Fockfalls sorgt, abhanden gekommen war. Die Dringlichkeit für die Anschaffung ist mir komischerweise erst Anfang diesen Jahres so richtig klar geworden. So kam es erst sehr spät zur Bestellung der Rollreffanlage. Aber, Fa. Bohn Segel macht das Unmögliche möglich: Pünktlich zum Slippen wurde unsere Rollreffanlage angeliefert - ein Traum!

Nicole war in diesem Winter auch wieder unglaublich fleißig. Das Ergebnis der Schleif-, Lackier- und Polierarbeiten lässt unsere alte Dame in einem wunderschönen Glanz erstrahlen - wirklich unglaublich schön!

Nun steht, außer vielleicht zu wenig Wasser in der Krückau, einem Abslippen unseres Schiffes Nichts mehr im Wege. Am 26.03.2022 unternehmen wir den ersten Versuch!

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Auf ins Winterlager 2021

16.10.2021, SVE

Es hilft nichts, die Saison ist zu Ende! Tage zuvor hatten wir bereits die Segel abgeschlagen. Dabei hatten wir das "Glück", einen kräftigen Regenschauer abzubekommen, so dass wir unser Großsegel nass zusammenpacken mussten. Das Handling zu Hause ist mit so einem großen Tuch sehr umständlich. Wir hatten es zum Trocknen auf dem Dachboden aufgehängt - Arbeit, auf die man gerne verzichten könnte!

Wir sind rechtzeitig am Vormittag beim Schiff und wir bereiten alles fürs Mastlegen vor. Schließlich steht der Mast mit gelockerten Wanten uns Stagen, Alles Andere ist abmontiert.

Bevor wir zum Mastenkran fahren, sind wir tatkräftig und helfen beim laufenden Slipbetrieb. Alles läuft Hand in Hand und die Arbeit macht richtig Spaß. Auch als wir dran sind, werden wir mit keinerlei unvorhersehbaren Vorkommnissen konfrontiert. Wir nutzen wieder auf dem Weg zum Kran die Gelegenheit, auf der Krückau das Schwert hoch und runter zu fahren, um den Schlick aus dem Schwertkasten zu bekommen - wir haben dazugelernt!

Es ist aber jedes Jahr wieder spannend, wie das Unterwasserschiff nach der Saison aussieht. Wir hatten schon Alles: Von zahlreichen Pocken, bis hin zu unfassbarem Muschelbewuchs. Dieses Jahr präsentiert sich unser Unterwasserschiff allerdings ungewohnt sauber! Sollte die Kran-Aktion bei Marina Schrader im Juni (http://www.delphin-66.de/wordpress/krantermin-bei-der-schrader-marina/) etwas was gebracht haben?

Ein Segelkamerad meint sogar, dass wir im nächsten Jahr wieder genau so ins Wasser können. Da hätte ich ehrlich gesagt nichts gegen, aber ich befürchte, da macht Nicole nicht mit!

Dank der großen Hilfsbereitschaft im Verein ist unser Schiff dann schnell in den Zustand versetzt, dass wir es mit dem Trecker in die Halle schieben können.

Wir haben uns vorgenommen, bald mit den anstehenden Arbeiten zu beginnen. Hoffen wir, dass es eine kurze Wintersaison wird!

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Die „Grüner Mann Regatta“

24.09.2021, SVE - Ankern vor Pagensand

Morgen findet unsere jährliche Vereinsregatta statt. Das Hochwasser in Elmshorn läuft um 19 Uhr auf, so dass wir gegen 17:15 im SVE ablegen. Wir sind offensichtlich die Einzigen aus unserem Verein, die heute schon losfahren. Es ist bedeckt, aber noch recht mild. Nach einer Stunde auf der Krückau erreichen wir das Krückausperrwerk. Hinter dem "Grünen Mann" biegen wir nach links ab und steuern einen Ankerlatz auf der östlichen Seiten von Pagensand, eben südlich des mittlerweile nicht mehr von Freizeitskippern nutzbaren Anlegers an.

25.09.2021, Ankern vor Pagensand- SVE

Nach einer ruhigen Nacht vor Anker, können wir am frühen Morgen bei diesigem Wetter die ersten Regattateilnehmer aus der Krückaumündung kommen sehen. Da der Start der Regatta erst ab 11 Uhr vorgesehen ist, legen sich Alle Teilnehmer unweit von uns ebenfalls vor Anker. Nach dem Frühstück treffen wir erste Vorbereitungen. Der Aufwand dafür hält sich bei unserem Schiff jedoch stark in Grenzen, denn viel haben wir nicht, was der Vorbereitung bedürfte. So haben wir zum Beispiel nur ein Vorsegel, das wir sowohl bei leichtem als auch bei stärkerem Wind in Ermangelung einer Alternative fahren.

Zu Begin der Regatta ist noch ausreichend Wind, so dass wir mit unserer Segelfläche noch ganz gut mithalten können. Hin und wieder wird es zwischen den Booten ziemlich eng. Im späteren Verlauf der Regatta nimmt der Wind  deutlich  ab und gerade bei Kursen mit achterlichem Wind sind baugleiche Schiffe schneller doch etwas schneller als wir. Wir denken nun ernsthaft darüber nach, die "Allwetterfock" in geraumer Zukunft gegen eine Arbeitsfock und eine große Genau zu tauschen. Vielleicht kommt sogar eine Selbstwendefock mit einer Selbstwendeschiene in Betracht, mal sehen ...

Gegen Ende der Regatta wird es dann noch einmal brenzlig für uns. Wir versuchen bei auflaufendem Wasser und westlichem Wind elbabwärtssegelnd ordentlich Höhe zu knüppeln. Wir haben die rote Tonne PN4 kurz vor uns auf der Luvseite - in diesem Fall unsere Backborseite. Wir sind uns unschlüssig, ob wir vorher noch wenden sollten, denn dahinter kann es eng werden und bei dem derzeitigen niedrigen Wasserstand haben wir nicht viel Platz zum Ufer, zumal hier auch noch Bunen (Steinwall) in die Elbe hineinragen. Uns reitet der Teufel und wir entschließen uns, den Schlag auf Steuerbordbug bis zum Ende auszureizen. Das war jedoch leider die falsche Entscheidung, denn der Tiefenmesser zählt in Windeseile von ca. 3 Meter Wassertiefe auf unter 1,5 Meter hinunter. Sollte unser Kiel den Grund berühren, würden wir die zum Durchführen einer Wende erforderliche Geschwindigkeit verlieren und den Bug nicht durch den Wind bekommen. Wir leiten kurz hinter der roten Tonne PN4 schließlich die Wende ein. Erwartungsgemäß vertreiben wir dabei stark mit dem ablaufenden Wasser und kommen der roten Tonne GN4 gefährlich nahe. Ich starte unvermittelt den Motor, um die Wende zu beschleunigen. Zu allem Überfluss hatte sich kurz vorher noch eine Jolle an der Tonne festgemacht. Der junge Segler wird der sich anbahnenden Kollision bewusst und zieht sich schnell an der Vorleine dichter an die Tonne. Noch bevor ich den Gang einlegen kann, schafft Nicole es gerade noch, den Bug herum zu bekommen. Das war schon ziemlich eng!

Da wir den Motor gestartet haben, sind wir von der Regatta disqualifiziert. Die Regattaleitung lässt uns aber weiterfahren - das finden wir sehr nett (wir hatten den Motor nur im Leerlauf)!

Mit dem auflaufenden Abendhochwasser geht es dann gemeinsam zurück zum SVE. Unser Festausschuss hat hier eine unserer Hallen festlich geschmücktt. Nicole bereitet noch während der Fahrt auf der Krückau einen Pasta-Salat für das Büffet vor. Es wird ein geselliger Abend mit unseren Vereinskameraden.

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Einmal nach Stade

18.09.2021, SVE - Stade

Es ist schon länger her, dass wir in Stade waren. Die Tide läuft recht günstig: Gegen 15 Uhr ist Hochwasser in Elmshorn und wir könnten ungefähr eine Stunde vorher, also gegen 14 Uhr, vom Platz kommen. Am späten Vormittag regnet es jedoch zunächst, so dass wir in Ermangelung an Motivation noch lange zögern, bis wir von zu Hause aufbrechen. Bei Regen haben wir heute einfach keine Lust, Stunden an der Pinne zu stehen, denn die gesamt Strecke müssen wir motoren! Erst gegen 13:15 hört es dann auf zu regnen und wir entschließen uns, noch loszufahren. Kurz nach 13:30 sind wir am Hafen. Wir bergen zunächst das Schlauchboot und das SUP von Bord und lassen bei beiden die Luft raus. Wir haben nicht die Erwartung, dass wir die beiden Spaßgeräte dieses Jahr noch zum Einsatz bringen.

Um kurz vor 14 Uhr legen wir dann ab. Die Fahrt durch die Krückau, über die Elbe und in die Schwinge verläuft äußerst unspektakulär. Das Wetter lässt sich am Besten mit dem Begriff "Einheitsgrau" beschreiben. Aber es ist nicht sonderlich kalt. Entgegen unserer Erwartung, ist der Hafen in Stade ziemlich voll. Das liegt wohl daran, dass zur Zeit das "Stader Craft Beer & Gourmet-Festival" statt findet. Wir legen uns ins Päckchen und genießen die Atmosphäre im Hafen. Auf dem Museumsschiff "Greundiek" findet zudem eine Hochzeit statt.

Abends gehen wir in die Altstadt und setzen uns zum Essen in den Außenbereich des LiLA’S Bistro - Restaurant". Wir haben einen tollen Blick auf die historische Altstadt sowie den alten Hansehafen von Stade. Allerdings wird es recht bald kühl, so dass wir uns mit Wolldecken einhüllen.

19.09.2021, Stade - SVE

Heute Morgen ist es ziemlich frisch unter Deck, so dass wir unsere Gasheizung anschmeißen. Heute werden wir erst gegen Mittag auslaufen können. Niedrigwasser in Stade ist gegen 10:30, wir lassen es ruhig angehen. Nach dem Frühstück gehe ich mit Nicole einmal um den Hafen bis zum nördlichen Ufer. Dort wo früher ein Bäcker war, ist jetzt ein Cafe mit dem Namen "Velero". Dort gibt es einen schönen Außenbereich mit schönem Blick auf den Hafen (siehe Foto). Einige Gäste genehmigen sich ein Frühstück - kann man machen!

Als wir zurück an Bord sind und gerade eine angeregte Unterhaltung mit unserem Liegeplatznachbarn führen, hören wir von der anderen Seite des Hafens, (genau von dort, wo ich gerade mit Nicole war und wir den Blick auf den Hafen genossen hatten) ein lautes Knallen, Knirschen und Knacken - und zwar genau in dieser Reihenfolge! Direkt beim besagten Cafe "Velero" führt ein Zebrastreifen über die "Hansestraße". Wir sehen dort ein Auto auf dem Zebrastreifen stehen und Passanten, die hektisch dort hin laufen. Was für eine Tragöde: Es wurde offensichtlich ein Fahrradfahrer von einem Auto erfasst - anscheinend wohl fast ungebremst - schrecklich! Es dauert nur wenige Minuten, bis der erste Rettungswagen eintrifft. Dieses Ereignis drückt nachvollziehbarerweise auf unsere Stimmung. Uns beschleicht ein mulmiges Gefühl, da wir uns gerade zuvor dort aufgehalten hatten.

Um viertel nach 12 Uhr ist das Wasser dann soweit aufgelaufen, dass können wir in Stade ablegen können. Gegen 15 Uhr sind wir dann in unserem Heimathafen. Hier werden bereits die ersten Schiffe hochgeslipt - ein sicheres Zeichen, dass sich die Saison dem Ende entgegen neigt.

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