Sommerurlaub 2019 – Aller Anfang ist schwer!

Ein ungewöhnliches Motiv für das Titelbild eines Segelblogs. Aber so war es nun einmal! Wir sind endlich in unseren lang ersehnten Sommerurlaub gestartet. Der Start verläuft jedoch völlig anders als erwartet! Statt auf unserer Hanna zu sein, wettern wir die Starkwindperiode, die laut Vorhersage bis Mitte nächster Woche anhalten soll, auf dem Campingplatz "Drejby StrandCamping" ab. Ein wirklich schön gelegener Campingplatz an der östlichen Spitze von Kegnaes. Wir stehen hier in der ersten Reihe, ganz nahe an der Steilküste und mit überragendem Blick auf die Ostsee – genau dorthin, wo wir möglichst bald mit unserer Hanna von Marina Minde aus kommend, in die Dänische Südsee segeln wollen. Das bleibt jedoch erst einmal ein Traum, denn der Wind ist einfach zu stark.

Wir lernen jedoch bei der Aktion noch etwas anderes: Segeln ist wirklich günstig! Beim Einchecken auf den Campingplatz bezahlen wir für einen VW-Bus mit zwei Erwachsenen und einem Kind 60 EURO pro Tag/Nacht, inklusive ist Strom, WLAN und Duschen kostet extra – das ist wirklich viel Geld!

05.07.2019, Marina Minde - Ankerbucht bei Lyø

Nach zwei Übernachtungen im Bulli sagt der Wetterbericht für Freitag völlig überraschend „nur“ 6 Beaufort vorher. Wir wittern unsere Chance, in die Dänische Südsee zu kommen. Wir packen frühmorgens unsere sieben Sachen und verlassen fluchtartig den Campingplatz mit Ziel Marina Minde. In Sonderburg kaufen wir noch schnell ein paar Lebensmittel ein.

Wir entleeren den Bulli und laden unser Schiff voll, einschließlich Surfsachen, die ich fast rundum an die Seereling binde. Mit „wehenden Fahnen“ verlassen wir unseren Liegeplatz. Wir setzen sofort die Segel mit Kurs Lyø. Von dort aus haben wir bei westlichen Winden einen guten Ausgangpunkt, um in die Dänische Südsee zu gelangen.

Auf der Flensburger Förde kommt der Wind sehr achterlich, so dass wir die Fock ausbaumen; mit im Schnitt 6 Knoten, kommen wir gut voran. Auf Höhe der süd-östlichen Spitze von Als ändern wir unseren Kurs auf fast 0° und knüppeln ordentlich Höhe – eigentlich mehr, als wir müssten. Wir versuchen möglichst weit im Schutze der Insel Als Richtung Norden zu kommen, um dann einen besseren Winkel, zur später zunehmenden Welle, zu bekommen. Außerdem wollen wir die Ankerbucht bei Lyø aus Richtung Westen anlaufen. Der Wind dreht mehr und mehr auf Nord-West und frischt dabei in Böen auf 7 Beaufort auf. Wir müssen reffen, und selbst dann ist es noch zu viel Tuch. Unsere Hanna kämpft sich durch die Wellenberge und –täler. Der Bug taucht teilweise vollkommen unter Wasser und schaufelt beim Wiederauftauchen Wassermassen nach hinten. Einfallende Böen versuchen wir mit Fieren des Großsegels abzudämpfen – fast wie beim Jollensegeln. Unser kleiner Matrose ist unter Deck. Eigentlich wollen wir genau diese Art des Schwerwettersegelns vermeiden, um unserem Jüngsten das Segel-Hobby nicht dauerhaft zu vermiesen. Jetzt hilft es aber Nichts, wir müssen da durch! Nach ein paar Seemeilen verläuft die östliche Küste der Insel Als Richtung Nord-West. Hier fallen wir, wie geplant ab, so dass die Welle seitlich eintrifft. Der Kurs ist deutlich angenehmer zu fahren. Wir beschleunigen außerdem auf 7 Knoten, das macht schonwieder Spaß, zumal jetzt auch die Sonne etwas herauskommt. Nach dem Einlaufen in die Ankerbucht von Lyø bergen wir das Groß und versuchen nur mit der Fock einen Aufschießer an einer der ausgebrachten Mooringbojen. Beim zweiten Mal klappt es.

Das war ein sehr abwechslungsreicher Tag. Wir sind gespannt, wie es weitergeht!

 

 

 

 

 

 

 

 

05.07.2019,

 

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